Neue Ausstellung im Stadtmuseum: Retrospektive der Fotografin Barbara Klemm
Pressemitteilung vom 15.05.2020
In ihren Schwarz-Weiß-Fotografien hat Barbara Klemm über 50 Jahre lang die deutsch-deutsche Geschichte und Politik, aber auch den Alltag der Menschen auf der ganzen Welt dokumentiert. Als Fotografin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war sie Zeugin von historischen Ereignissen wie der Protestbewegung der 1970er-Jahre und dem Berliner Mauerfall. Mit ihrer Kamera zeigte sie die Mächtigen wie die Machtlosen und blickte hinter die Masken der politischen Inszenierungen. Dabei sind ihr sowohl charaktervolle Politikerporträts gelungen als auch Momentaufnahmen aus dem Alltag und von politischen Ereignissen.
Das Stadtmuseum Tübingen präsentiert eine Auswahl aus dem umfangreichen Schaffen Barbara Klemms, zu dem neben Pressefotos auch Porträts und Landschaften zählen. Im Erdgeschoss sind Fotografien zur Geschichte der BRD und DDR vom Kalten Krieg bis zum vereinigten Deutschland, Künstlerporträts und Reportage-Bilder aus den USA und Russland zu sehen. Die Serie „Menschen im Museum“ bereichert als Intervention die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte im 3. Stock des Stadtmuseums. Der Eintritt ist frei. Besucherinnen und Besucher müssen eine Maske tragen und den Mindestabstand immer einhalten.
Barbara Klemm wurde 1939 in Münster geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Viel über die Fotografie lernte sie bereits von ihrem Vater, dem Maler Fritz Klemm, der eine eigene Dunkelkammer hatte. Von 1955 bis 1958 absolvierte Barbara Klemm eine Lehre im Portraitatelier der Fotografin Julie Bauer und zog 1959 nach Frankfurt, wo sie bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in der Klischeeherstellung und später als freie Mitarbeiterin arbeitete, bis sie 1970 Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Feuilleton und Politik wurde.
Seit 1992 ist Barbara Klemm Mitglied der Berliner Akademie der Künste und seit 2000 Honorarprofessorin an der Fachhochschule Darmstadt im Fach Fotografie. Seither lebt sie in Frankfurt am Main mit ihrem Ehemann Leo Hilbert. Barbara Klemm wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der deutschen Gesellschaft für Photographie 1989, dem Hessischen Kulturpreis 2000 sowie dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, in den sie 2010 berufen wurde.
Sobald des Hesse-Kabinett wieder öffnen kann, werden dort Schriftsteller-Porträts von Barbara Klemm gezeigt. Im Hölderlinturm ist noch bis Ende Mai die literarisch-fotografische Ausstellung „Hölderlins Orte“ von Barbara Klemm zu sehen.
Barbara Klemm: Fotografien 1967-2019
bis 18. Oktober 2020 im Stadtmuseum Tübingen
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Eintritt frei
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen