Tübingens erste öffentliche Toilette für alle ist fertig

In der Clinicumsgasse in Tübingen gibt es jetzt eine Toilette für alle. Das bedeutet, dass die WC-Anlage von allen Menschen unabhängig vom Geschlecht und vom Grad der Behinderung benutzt werden kann. Neben WC und Waschbecken gibt es eine Pflegeliege und einen Personenlifter. Die Tür lässt sich mit einem Euroschlüssel* öffnen.

Von der Clinicumsgasse führt eine neue Treppe zu weiteren Toiletten im oberen Teil der Stützmauer. Dort ist die Damentoilette mit sechs WC-Kabinen und einem Wickelplatz ausgestattet. Die Herrentoilette hat drei WC-Kabinen, drei Urinale und ebenfalls einen Wickelplatz. Außerdem gibt es je einen Vorraum mit Waschtischen, Spiegel und Händetrocknern sowie einen Putzraum.

„Die sanierten Toiletten beseitigen einen jahrelangen Missstand“, erklärt Albert Füger, der Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau. „Sie sind gut erreichbar von der Anlegestelle der Stocherkähne neben dem Hölderlinturm. Auch andere Tübingen-Besucher haben hier wieder eine gute Anlaufstelle, wenn es mal pressiert.“

In den 1950er Jahren war die Vorgängeranlage in die Stützmauer in der Clinicumsgasse eingebaut worden. Wegen baulicher Mängel musste sie vor ein paar Jahren stillgelegt werden. Die gesamte Baumaßnahme der denkmalgerechten Sanierung kostet rund 570.000 Euro. Dabei schlägt die Toilette für alle mit knapp 150.000 Euro zu Buche. Die Stadt erhält für die Ausstattung einen Zuschuss vom Land in Höhe von rund 11.000 Euro. Die Verwaltung rechnet mit Städtebaufördermitteln in Höhe von rund 118.000 Euro. Baubeginn war im März 2019. In wenigen Wochen wird auch die Toilettenanlage am Marktplatz fertig.

*Der Euroschlüssel ist europaweit genormt und ermöglicht es körperlich beeinträchtigten Menschen, selbstständig und kostenlos Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen und Einrichtungen zu erhalten. Informationen zum Euroschlüssel gibt es unter www.lsk-bw.de.

Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen