Zum internationalen Tag des Ehrenamts: Engagement trotz Corona
Pressemitteilung vom 02.12.2020
Die Corona-Pandemie hat die Arbeit von Ehrenamtlichen stark eingeschränkt, doch viele Tübingerinnen und Tübinger engagieren sich weiterhin für ihre Stadt. Zum Tag des internationalen Ehrenamts, der jedes Jahr am 5. Dezember stattfindet, würdigt Oberbürgermeister Boris Palmer diese Leistung: „In den vergangenen Monaten haben die Tübingerinnen und Tübinger bewiesen, dass sie in einer Krisensituation, die körperlichen Abstand und Isolation erfordert, näher zusammenrücken und füreinander da sind. Für diese wichtige Arbeit unter besonders schwierigen Umständen danke ich allen Engagierten von Herzen.“
Viele haben während der Pandemie ihren Weg ins Ehrenamt gefunden, um gezielt einen Beitrag zur Krisenbewältigung zu leisten. Bereits zu Beginn der ersten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr bauten zwei junge Studierende die Facebook-Plattform „Nachbarschafts-Challenge Tübingen“ auf. Ihr Ziel war es, Hilfesuchende sowie Helferinnen und Helfer zusammenzubringen. Innerhalb kürzester Zeit boten über 850 Tübingerinnen und Tübinger auf dieser Plattform konkrete Hilfe und Unterstützung an. Auch die Verteilung von Einweg-Stoffmasken an Personen ab 65 Jahren wäre ohne die Unterstützung der Nachbarschafts-Challenge nicht möglich gewesen. „Diese Initiative war und ist eine große Unterstützung“, sagt Gertrud van Ackern, die städtische Beauftragte für Bürgerengagement.
Als Mitte März die Tübinger Tafel schließen musste, waren Engagierte von foodsharing und Fridays für Future sofort zur Stelle: Etliche Gruppierungen und Freiwillige schlossen sich zur „Initiative Grundversorgung“ zusammen und verteilten an sechs Orten in der Stadt Lebensmittel an diejenigen, die sonst auf die Hilfe der Tübinger Tafel angewiesen sind.
Auch in der Arbeit mit geflüchteten Menschen blieben die Engagierten trotz der Kontaktbeschränkungen aktiv. Erst vor kurzem entstand der 22. Freundeskreis in Tübingen. In einem Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis veröffentlichte das integrative Medienprojekt TüNews International in einer Sonderausgabe persönliche und berührende Geschichten von Geflüchteten. Zudem gab es eine Freiluft-Ausstellung über Freundschaft, Verlust, Kämpfen und Bangen im Außenbereich des Landratsamts.
Die Hirsch-Begegnungsstätte für Ältere kann momentan ihr Solidaritätsessen zugunsten des Sozialprojekts „Los Martincitos“ in der Tübinger Partnerstadt Villa El Salvador nicht anbieten. Die Spenden aus diesem Projekt sind eine wichtige Stütze für die Menschen in Peru, da die Pandemie die Not dort noch vergrößert hat. Um die Menschen finanziell trotzdem zu unterstützen, entstand das solidarische Kochbuch „Spätzle trifft Quinoa“ mit typischen Rezepten von der Alb und den Anden. Der Erlös des Buchverkaufs geht zu 100 Prozent an das Projekt.
Damit Menschen, die Risikogruppen angehören und durch jeden Kontakt besonders gefährdet sind, weiterhin mit Lesestoff versorgt sind, hat die Stadtbücherei einen kostenfreien Lieferservice eingerichtet: Ehrenamtliche bringen die vorbestellten Bücherpakete direkt nach Hause.