Coronavirus-Infektionen in drei Tübinger Pflegeeinrichtungen
Pressemitteilung vom 14.12.2020
In insgesamt drei Pflegeeinrichtungen in Tübingen wurden Bewohnerinnen und Bewohner in den vergangenen Tagen positiv auf das Coronavirus getestet:
- Nachdem im Bürgerheim, einer Einrichtung der Altenhilfe Tübingen, der erste Fall aufgetreten war, wurden am Donnerstag, 10. Dezember, umgehend alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte getestet und dadurch weitere Infektionen aufgedeckt. Hier sind nun insgesamt sechs Bewohnerinnen und Bewohner sowie vier Pflegekräfte infiziert.
- Im Pauline-Krone-Heim ist eine Infektion bei einer Bewohnerin aufgetreten, die kurz zuvor aus einer Tübinger Klinik entlassen wurde. Auch hier hat die Altenhilfe Tübingen sofort alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende testen lassen, bisher mit negativem Ergebnis. Der entsprechende Wohnbereich wurde geschlossen, Besuche in anderen Wohnbereichen sind nur nach einem Schnelltest möglich.
- Weitere Fälle hat eine private Pflegeeinrichtung zu verzeichnen, bei der 19 Bewohnerinnen und Bewohner sowie sieben Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das Heim hat ein Besuchsverbot erlassen.
„Wir hatten in Tübingen über eine erfreulich lange Zeit keine Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Obwohl es mehrfach Infektionen bei den Pflegekräften gab, hat die Barriere, die wir durch die regelmäßigen Schnelltests errichtet haben, in den meisten Fällen gehalten“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Leider war das Netz nicht engmaschig genug, denn wir konnten die Tests nicht verpflichtend anordnen. Es war nur ein Angebot, von dem unterschiedlich gut Gebrauch gemacht wurde.“
Auch außerhalb der Pflegeeinrichtungen gab es in Tübingen zuletzt Infektionen von Menschen über 75 Jahren, wie das Landratsamt Tübingen bestätigt hat. „In zwei Wochen hat das Landratsamt sechs Infizierte in dieser Altersgruppe festgestellt, die in der städtischen Auswertung zu den Quarantäneanordnungen nicht auftauchen. Das war keine bewusste Fehlinformation, sondern hier gab es Probleme bei der Datenübermittlung zwischen Kreis und Stadt und bei der Auswertung dieser Daten“, erläutert OB Boris Palmer. „Hunderte von Fällen müssen händisch eingepflegt werden, weshalb trotz größter Sorgfalt auch Fehler passieren können. Ich entschuldige mich dafür, an dieser Stelle eine falsche Aussage gemacht zu haben.“
Insgesamt sieht Palmer die Tübinger weiterhin auf dem richtigen Weg: „Bund und Länder haben vereinbart, den Zugang zu Alten- und Pflegeheimen künftig verpflichtend durch Tests zu sichern. Bei den Vorbereitungen dafür sind wir schon sehr weit, und je enger das Netz wird, umso mehr Infektionsfälle können wir herausfischen und Ausbrüche unter den Bewohnerinnen und Bewohnern verhindern.“