Modellprojekt "Öffnen mit Sicherheit": Stadt weitet Testangebote aus
Pressemitteilung vom 17.03.2021
Seit Dienstag, 16. März, läuft in Tübingen der Landesmodellversuch „Öffnen mit Sicherheit“. Nach zwei Tagen nutzt die Stadt die ersten Erfahrungen zu Verbesserungen.
So hat sich gezeigt, dass sich um 9.30 Uhr an einigen Teststationen bereits vor der Öffnung längere Schlangen bilden. Deshalb wird die von der Firma Cegat betriebene Teststation in der Kulturhalle (Stadtbibliothek) schon ab dem morgigen Donnerstag, 18. März, um 8.30 Uhr öffnen. Die vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebene Teststation vor Zinser (Karlstraße) wird ab Freitag ebenfalls um 8.30 Uhr öffnen.
Insgesamt sind die Wartezeiten in Spitzenzeiten noch zu lang. Die Pandemiebeauftragte Dr. Lisa Federle arbeitet daher mit den Teststationen intensiv daran, die Abläufe zu optimieren und die Durchlaufzeiten zu verkürzen. Auch wenn der Name „Schnelltest“ im Vergleich zu einem Labortest, der einen Tag benötigt, gerechtfertigt ist, dauert es doch 15 bis 20 Minuten vom Abstrich bis zum Vorliegen des Ergebnisses.
Die Stadtverwaltung weist deshalb darauf hin, dass man mit der ausgegebenen Nummernmarke auch einen Stadtbummel machen oder in Betrieben einkaufen kann, die keiner Testpflicht unterliegen. Es ist nicht notwendig, während der Auswertung des Tests an der Station zu warten. Zu den Betrieben, die weiterhin uneingeschränkt zugänglich sind, gehören neben den Supermärkten auch Spezialgeschäfte des Lebensmittelhandels, Drogeriemärkte, Zeitschriftengeschäfte und Blumenhändler. All diese Betriebe sind nach der Corona-Verordnung des Landes auch bei höheren Inzidenzen geöffnet und deshalb nicht von der Testpflicht erfasst.
Weil ein Ausgleich zwischen den Interessen des Handels und des Infektionsschutzes notwendig ist, appelliert Oberbürgermeister Palmer an die Eigenverantwortung der Kundinnen und Kunden: „Wenn Sie die Zeit haben, sollten Sie versuchen, sich mindestens einmal wöchentlich testen zu lassen, auch wenn Sie nur im Supermarkt einkaufen gehen. Anders als für den Besuch der Gastronomie oder des Fachhandels ist ein Test aber nicht verpflichtend und daher kein Grund, die Geschäfte des täglichen Bedarfs in der Innenstadt zu meiden.“
Ein weiterer Beitrag, um die Wartezeiten kurz zu halten, ist der Ausbau des Teststellennetzes. Schon vom morgigen Donnerstag kommt eine weitere Teststation des DRK am Uhlandbad hinzu. Am Samstag soll eine Teststation des DRK an der Kelter öffnen, die von der Firma Cegat betrieben wird. Damit wächst das Netz der Teststationen bis zum Samstag auf acht an. Ergänzend bieten immer mehr Apotheken und Ärzte Schnelltest mit Nachweis an. Diese Nachweise können ohne Wartezeit an den Teststationen in Tagestickets umgewandelt werden.
Um die Teststationen zu entlasten und sparsam mit den Tests umzugehen, beginnen auch größere Tübinger Betriebe wie Erbe und Rösch damit, Betriebstestungen durchzuführen und ihren Beschäftigten auf Wunsch Tagestickets auszuhändigen. Auch das Universitätsklinikum hat von diesem Angebot der Stadt Gebrauch gemacht. Schließlich können auch die Schulen, die meistens zweimal wöchentlich testen, Tagestickets ausstellen. Wichtig ist dabei immer, dass Name und Datum eingetragen werden und eine Person mit Unterschrift bestätigt, dass der Test negativ war.
Wesentliche Anpassungen enthält auch die aktuelle Fassung, der von Oberbürgermeister Palmer unterzeichneten Allgemeinverfügung. Sie regelt nun explizit, dass der Einzelhandel im Stadtgebiet ebenso wie die Außengastronomie und die Kultur während der Geltungsdauer des Modellversuchs ohne Terminvereinbarung geöffnet bleiben können, auch wenn die Inzidenz im Kreis über den Wert von 50 steigen sollte. Eindeutig geregelt wird auch, dass medizinisch notwendige Behandlungen bei Physiotherapeuten nicht von der Testpflicht erfasst sind.
Oberbürgermeister Palmer bedankt sich bei allen Beteiligten für den guten Start: „Alles in allem hat die Stadtgesellschaft gezeigt, dass wir in der Lage sind, mit viel Engagement die zahllosen Fragen zu beantworten, die ein solcher Versuch immer stellt. Dafür danke ich allen Beteiligten und zuvörderst Lisa Federle sehr herzlich.“