Erste Bilanz des Unwetters am 23. Juni in Tübingen
Pressemitteilung vom 24.06.2021
Das heftige Unwetter am Mittwochabend hat Tübingen schwer getroffen. Große Hagelkörner und Unmengen von Laub haben die Straßeneinläufe verstopft, was in vielen Bereichen zu erheblichen Überschwemmungen führte. Von 18.30 Uhr bis 0.30 Uhr in der Nacht waren 18 Beschäftigte der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen (KST) durchgehend im Einsatz und haben in enger Abstimmung mit der Feuerwehr die Straßen geräumt und die Gullys wieder freigemacht. Die Aufräumarbeiten werden seit 7 Uhr morgens fortgesetzt. Die Feuerwehren aus Tübingen und den angrenzenden Gemeinden waren mit rund 260 Personen an über 200 Einsatzstellen im Stadtgebiet unterwegs.
„Mein Dank gilt allen Hauseigentümern, die selbst anpacken, und natürlich allen Einsatzkräften, die seit gestern Abend unermüdlich im Einsatz sind, um die Schäden zu beseitigen“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Schwerpunkte der Aufräumarbeiten waren die B28, der Bereich unter der Brücke auf der B27, die Unterführung Kreßbach, die Neckarhalde sowie weitere Gassen und Nebenstraßen. Ein Schneepflug war im Einsatz, um auf der B28 Hagelkörner und bei der Auffahrt Kreßbach Laub wegzuschieben. Die Kehrmaschine war und ist ebenfalls im Dauereinsatz.
Die Hagelkörner haben viele Ampeln beschädigt. Diese werden momentan geprüft, Ersatzteile sind bereits bestellt. Das Laubwerk der Bäume in den städtischen Grünanlagen und auf den Friedhöfen wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, es gab nach bisherigen Erkenntnissen aber keine Schäden an Bäumen. Die KST räumen die Wege und Freiflächen von Laub. Die Stadtgärtner prüfen, ob Teile des beschädigten Blumenschmucks noch zu retten sind.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind heute in allen städtischen Gebäuden unterwegs, um die Schäden zu erfassen und Reparaturen einzuleiten. Im Rathaus Weilheim wurden Fenster durch Hagel zerstört. Mehrere Gebäude haben Wasserschäden zu verzeichnen. Besonders betroffen sind die Walter-Erbe-Realschule, das Untergeschoss der Mensa Uhlandstraße, das Kinderhaus Herrlesberg und der Hölderlinturm. An weiteren Gebäuden kam es zu zerstörten Glasscheiben, kleineren Wassereintritten und defekten Ziegeln oder Sonnenschutzen. Der Schadensumfang wird noch geprüft, das genaue Ausmaß lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Einen starken Wassereinbruch gab es in der Paul Horn-Arena, die das Tübinger Impfzentrum beherbergt. Die Halle wird derzeit getrocknet und der Schaden untersucht. Erste Stichproben zeigen, dass der Hallenboden stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wie umfangreich die Schäden sind, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Oberste Priorität ist es, das Impfzentrum in enger Abstimmung mit dem Landkreis Tübingen so schnell wie möglich wieder in Betrieb gehen zu lassen.