Ehemals besetztes Haus in der Gartenstraße: Stadt sucht nach Alternativen für die Bewohnenden
Pressemitteilung vom 03.08.2021
Rund zwei Jahre war das leerstehende Gebäude in der Gartenstraße 7 von der Gärtner*innengruppe besetzt. Ende Juli wurde der Verwaltung per E-Mail mitgeteilt, dass sich die Gruppe aufgelöst hat und sich die ehemaligen Besetzenden nicht mehr im Gebäude befinden. Trotzdem ist das Gebäude nicht leer. Dort ist eine unbekannte Anzahl Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben, untergeschlüpft. In der Zwischenzeit ist es, entgegen den Absprachen mit der Gärtner*innengruppe, zu verschiedenen Schäden an der Immobilie gekommen. Mit den derzeit im Haus untergekommenen Menschen wollen Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung nun das Gespräch suchen.
„Wir haben seit zwei Jahren zwischen den Hausbesetzern und den Eigentümern vermittelt und gemeinsam nach einer Lösung für das leerstehende Gebäude gesucht“, sagt Baubürgermeister Cord Soehlke. Den Vorwurf, dass die Stadt das Haus diese Woche räumen lassen wollte, weist Soehlke zurück. Eine Räumung sei die ganzen zwei Jahre lang nie geplant gewesen – und sei es auch jetzt nicht. Die Stadtverwaltung habe immer deeskalierend gearbeitet, so wie lange Zeit auch die Eigentümer. Ziel war die Aushandlung eines Kaufvertrags zugunsten eines Projekts des Mietshäuser Syndikats, um langfristig bezahlbaren Wohnraum in der Gartenstraße 7 zu schaffen. Diese Verhandlungen scheiterten, eine Rolle dabei spielte der Tod der Eigentümerin. „Nachdem sich die Gruppe aus dem Haus zurückgezogen hat, steht uns aktuell keine durch das Mietshäuser Syndikat unterstützte Wohnprojektgruppe mehr als Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt der Baubürgermeister.
„Die Eigentümer haben uns signalisiert, dass sie nach der in Kürze erwarteten Einigung der Erbengemeinschaft das Haus veräußern und nicht weiter leer stehen lassen wollen“, betont Soehlke. Das bestätigt Oliver Frank, der von den Eigentümern beauftragte Makler. „Ziel ist es, nicht an einen Projektentwickler, sondern an eine Privatperson zu verkaufen“. Soehlke sieht es daher als Aufgabe der Stadt, die verbliebenen Menschen in der Gartenstraße 7 über die neue Situation zu informieren, sie zu bitten, das Gebäude zu verlassen und ihnen, wo möglich, Alternativen anzubieten.