1.350 Kohlendioxid-Ampeln und 26 Raumluftfilter für Tübinger Kitas und Schulen
Pressemitteilung vom 27.08.2021
Beim Infektionsschutz in den Kindertagesstätten und Schulen setzt die Universitätsstadt Tübingen den Schwerpunkt auf den flächendeckenden Einsatz von CO2-Ampeln. Diese Geräte messen den Kohlendioxidgehalt in der Raumluft und zeigen über die drei Ampelfarben an, wann der Raum über die Fenster gelüftet werden sollte. Für die städtischen Kitas wurden 650 CO2-Ampeln, für die städtischen Schulen 700 CO2-Ampeln bestellt. Die Hälfte der Kosten von rund 100 Euro pro Gerät trägt die Stadtverwaltung, die andere Hälfte zahlt das Land Baden-Württemberg über sein Förderprogramm.
„Rechtzeitig zur Öffnung unserer Kitas und Schulen nach der Sommerpause statten wir alle Betreuungs-, Schlaf- und Klassenräume mit CO2-Messgeräten aus und unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer sowie die pädagogischen Fachkräfte auf diese Weise beim regelmäßigen Lüften. Denn neben der Impfung möglichst vieler Erwachsener und – wo von den Eltern unterstützt – Kindern ab zwölf Jahren ist das Lüften der Räume über die Fenster der wirksamste Hebel, um Ansteckungen mit dem Coronavirus in Schule und Kita zu verhindern. Das sehen auch die meisten anderen Kommunen in Baden-Württemberg so“, sagt Manfred Niewöhner, Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung, Betreuung, Jugend und Sport.
Grundlage für diese Einschätzung ist unter anderem eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Stuttgart. Sie hat im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart geprüft, welche Maßnahmen dazu beitragen können, den Präsenzunterricht abzusichern. Demnach ist das Stoßlüften über die Fenster sehr gut geeignet, um die Luft schnell und effizient auszutauschen und die Infektionsgefahr deutlich zu senken. Luftreinigungsgeräte sind keine Alternative zum Lüften, sondern können die potenzielle Virenreduktion im Raum nur unterstützen. Ihr Einsatz ist deshalb nur dort sinnvoll, wo regelmäßiges Lüften nicht möglich ist (siehe Anlage).
„Wir sehen, vor welch schwieriger Situation die Schulen und Kitas in diesem Herbst stehen und sorgen uns sehr um die Gesundheit – auch die seelische Gesundheit – der Kinder und Jugendlichen, die ganz eindeutig die Verlierer dieser Pandemie sind. Deshalb liegt es an uns, alles dafür zu tun, dass die Schulen und Kitas offen bleiben können“, sagt Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch. Leider zeigten Luftfilter nicht die Wirkung, die sich viele Menschen davon erhofft hatten. „Bei neuen Erkenntnissen der Fachleute sind wir jederzeit bereit, nachzusteuern, um die Öffnung der Einrichtungen sicherzustellen“, betont Harsch.
Den wissenschaftlichen Empfehlungen für schwer zu lüftende Räume folgend, hat die Universitätsstadt Tübingen zusätzlich zu den CO2-Ampeln vorsorglich 20 mobile Raumluftfilter für Schulen und sechs für Kitas bestellt. Sie kommen in Räumen zum Einsatz, die weder ein Lüftungssystem noch vollständig zu öffnende Fenster haben oder im direkten Umfeld einer stark befahrenen Straße oder einer Baustelle liegen. Welche Räume das sind, erheben derzeit Fachleute der Stadtverwaltung in Abstimmung mit den Einrichtungen. Zudem bekommen möglichst viele Schulräume, die bisher nur kippbare Fenster haben, bis zum Schuljahresbeginn neue Fensterbeschläge, um regelmäßiges Stoßlüften zu ermöglichen. Bei anstehenden Sanierungen prüft die Stadtverwaltung auch den Einbau raumlufttechnischer Anlagen, die im Prinzip permanent verbrauchte durch frische Luft austauschen.
Weitere Informationen und der Abschlussbericht der Studie sind unter diesem Link abrufbar.