Queer durch Tübingen: Neue Sonderausstellung im Stadtmuseum ab dem 25. September
Pressemitteilung vom 24.09.2021
Queeres Leben – verborgen oder offenkundig – fand in allen historischen Epochen statt, immer abhängig von der gesellschaftlichen und juristischen Akzeptanz, der historischen und politischen Situation. Davon erzählen das Stadtarchiv und das Stadtmuseum in der Ausstellung „Queer durch Tübingen – Geschichten vom Leben, Lieben und Kämpfen“, die man ab Samstag, 25. September 2021, im Stadtmuseum besuchen kann. In der Reihe „Kunst im Dialog mit dem Stadtmuseum“ ist ergänzend die Ausstellung „Mein queeres Auge – Aus der Sammlung Claudia Gehrke“ mit künstlerischen Blicken auf Queerness zu sehen.
In der Ausstellung „Queer durch Tübingen“ bilden 24 Biografien und Texte erstmals einen Überblick über die queere Geschichte Tübingens vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Jede der Biografien repräsentiert einen Aspekt queerer Geschichte und queerer Themen. Sie stehen für Repression, Verfolgung, Emanzipation, juristische Lockerungen oder medizinische Möglichkeiten. Damit zeigen sie gleichzeitig die vielen Facetten von Queerness jenseits der bloßen sexuellen Orientierung. Dokumentiert sind diese Biografien anhand von Fotos, Büchern und Erinnerungsstücken, die das Stadtarchiv im Rahmen seines gleichnamigen Forschungsprojekts recherchiert und zusammengetragen hat. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld hat ausführliche Interviews mit sechs queeren Tübinger Personen zur Verfügung gestellt, die deren Lebenssituation noch einmal greifbarer machen. Ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Führungen und Diskussionen wird während der Laufzeit der Ausstellung angeboten. Die Ausstellung ist bis zum 13. März 2022 zu sehen.
Die Ausstellung „Mein queeres Auge“ ist ein Ausschnitt aus der Kunstsammlung der Verlegerin und Publizistin Claudia Gehrke. 1978 gründete sie in Tübingen den konkursbuch Verlag mit den Schwerpunkten Literatur, Queer-Kultur, Erotik, Kunstkataloge und Reiselesebücher. Seit Beginn ihrer Verlagstätigkeit pflegt sie intensive Kontakte zu Künstler_innen und sammelt deren Arbeiten. Aus dieser umfangreichen Sammlung sind Acrylarbeiten, Fotografien, Zeichnungen und Drucke ausgestellt. Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2022 zu sehen.
Das Stadtmuseum ist mittwochs bis sonntags (auch an Feiertagen) von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Der Zutritt erfolgt über die 3G-Regel. Besucherinnen und Besucher müssen eine Maske tragen und den Mindestabstand einhalten.