Tübinger Weg geht weiter: Stadt finanziert Tests zur Verringerung der Ansteckungsgefahr
Pressemitteilung vom 02.12.2021
Seit mehr als einem Jahr steht das Arztmobil auf dem Marktplatz. Es ist das Zeichen des Tübinger Wegs, möglichst viel Normalität zu ermöglichen und zugleich Infektionsrisiken zu minimieren. Dank des DRKs und vieler ehrenamtlicher Helfer gibt es seither durchgängig ein kostenloses Testangebot für alle. Tübingen war auf Initiative von Dr. Lisa Federle die erste Stadt, die regelmäßige Selbsttests in Schulen eingeführt hat. Ein Konzept, das heute bundesweit praktiziert wird.
Leider hat die Politik in beide Schutzkonzepte Löcher gerissen. Die Abschaffung der Bundesfinanzierung exakt zu Beginn des steilen Anstiegs der vierten Welle musste korrigiert werden. Eine weitere Lücke ist die Beschränkung der Selbsttests in Schulen auf ungeimpfte Schülerinnen und Schüler. Es ist mittlerweile sehr klar, dass auch geimpfte Menschen das Virus weitertragen können. Im schulischen Umfeld kann das bedeuten, dass ein großer Ausbruch längst im Gange ist, bevor das erste ungeimpfte Kind im Schnelltest positiv wird. Oberbürgermeister Boris Palmer hat beim Land mehrfach angemahnt, die Finanzierung der Tests auch für geimpfte Schülerinnen und Schüler zu übernehmen. Dies wird jedoch abgelehnt. Die Fraktionsvorsitzenden im Tübinger Gemeinderat haben kurzfristig zugestimmt, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen. In Tübinger Schulen können sich daher auch geimpfte Kinder und Jugendliche bis zu dreimal pro Woche testen.
Die Sicherheit der Kinder und der Schulen ist der Stadt auch bei der Qualität der Tests viel Geld wert. Nach schlechten Erfahrungen mit vom Land gelieferten Billigprodukten, die viele falsch positive Tests ergaben, erhalten die Schulen und Kitas ein Premiumprodukt eines deutschen Herstellers, das 4,80 Euro pro Test kostet, obwohl das Land nur drei Euro erstattet. Oberbürgermeister Palmer bedankt sich beim Gemeinderat: „In bewährter Weise haben die Fraktionen kurzfristig weiteres Geld für den Tübinger Weg bewilligt. Das ist gut für den Schulbetrieb, denn Schulschließungen drohen auch, wenn sich zu viele Kinder anstecken. Möglichst umfassend zu testen ist die derzeit beste Möglichkeit zur Unterstützung unserer Schulen. Ich verstehe nicht, warum die Landespolitik an dieser Stelle spart.“
Auch für die Beschäftigten der Stadtverwaltung werden mehr Tests angeboten als vorgeschrieben. Laut Gesetz müssen sich Ungeimpfte täglich vor Arbeitsbeginn testen lassen. Der Arbeitgeber ist jedoch nur verpflichtet, zwei Tests pro Woche anzubieten. Die Beschäftigten dreimal pro Woche selbst zum Testen zu schicken ist aber nicht praktikabel und würde die Kapazitäten der Teststationen überfordern. Deshalb bietet die Stadt den Beschäftigten tägliche Tests an. Auch Geimpfte haben dazu Zugang. Oberbürgermeister Palmer: „Eine arbeitsfähige Stadtverwaltung ist gerade in einer Krise wichtig. Deshalb sparen wir nicht an Tests und stellen ein optimales Schutzniveau bei Kontakten der Bürger mit der Stadtverwaltung her.“