Zum 100. Geburtstag: Tübingen erinnert an Walter Jens

Am 8. März 2023 wäre der Altphilologe, Schriftsteller, Redner, Fernsehkritiker und Gründer des Seminars für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen Walter Jens 100 Jahre alt geworden. Die Universitätsstadt Tübingen erinnert an ihren Ehrenbürger mit einem Podiumsgespräch und der Anbringung einer Literaturpfad-Plakette an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Sonnenstraße 8.

Zum Podiumsgespräch sind alle Interessierten eingeladen am

Mittwoch, 8. März 2023, 20 Uhr,
im Löwen, Kornhausstraße 5.

Die Theaterbar ist bereits ab 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt zum Gespräch ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich unter anmeldung@zimmertheater-tuebingen.de.

Das Gespräch moderiert Prof. Dr. Olaf Kramer, Direktor des Seminars für Allgemeine Rhetorik. Gäste auf dem Podium sind Oberbürgermeister Boris Palmer, Crossmedia-Produzentin und Dokumentarfilmerin Annette Wagner, die bei Walter Jens studiert hat, Filmproduzent Christoph Jens, der Sohn von Walter und Inge Jens sowie der Pädagoge und Politiker Wolf-Dieter Hasenclever, der gemeinsam mit Walter Jens in der Friedensbewegung aktiv war. Lauretta van de Merwe, Ensemblemitglied des Zimmertheaters, performt aus einer Rede von Walter Jens.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für Theatrale Zukunftsforschung im Zimmertheater Tübingen (ITZ) statt. Angeknüpft wird hier an eine kleine Tradition, denn bereits der 80. und 90. Geburtstag von Walter Jens wurden gemeinsam mit dem Zimmertheater gefeiert.

Auf dem Podium nehmen Menschen Platz, die Walter Jens auf ganz unterschiedliche Weise in ihrem Leben geprägt hat. In den Blick genommen werden sollen so die verschiedenen Facetten dieser großen Person der Öffentlichkeit. Im Gespräch soll das publizistische Wirken von Walter Jens, seine herausragende Rolle in der Medienöffentlichkeit der Nachkriegsjahre und später in der Friedensbewegung eingeordnet sowie allgemein über die Rolle des öffentlichen und öffentlichkeitswirksamen Intellektuellen diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht aber auch eine persönliche Erinnerung an Walter Jens und an seine besondere Beziehung zu Tübingen.

Walter Jens lebte von 1946 bis zu seinem Tod 2013 in Tübingen. 1964 bezog er gemeinsam mit seiner Frau, der Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Inge Jens, das Wohnhaus in der Sonnenstraße 5. Von 1963 bis 1988 hatte Jens den bundesweit ersten Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen inne. Im Wintersemester 1980/81 gründete er mit seinem Freund Hans Küng das Studium Generale an der Universität. 2002 wurde er für seine besonderen Verdienste in den Geisteswissenschaften zum Ehrenbürger der Universitätsstadt Tübingen ernannt. Walter Jens wurde, wie 2021 Hans Küng, auf dem Tübinger Stadtfriedhof begraben.