Methodenkisten, Tablets und Fortbildungen für mehr Vielfalt in Tübinger Kitas
Pressemitteilung vom 26.06.2023
Wie sieht die Kita von morgen aus und welchen Themen muss sie sich stellen? Was ist wichtig für die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte und wie gewinnt man neues Personal? Diesen Fragen ist das Projekt „Migration und Sprachkompetenz hoch drei“ der Fachabteilung Kindertagesbetreuung nachgegangen mit dem Ziel, dem Fachkräftemangel mit Kreativität und Diversität zu begegnen.
Einer der drei Bausteine im Projekt ist eine inklusive Grundhaltung, die verschiedene Perspektiven berücksichtigt. Deshalb haben die städtischen Kitas in Tübingen in den vergangenen Tagen Kisten mit Materialien erhalten, die helfen sollen, Vielfalt besser erfahrbar zu machen. Dazu gehören Spielmaterialien, Hautfarbenstifte, Fachliteratur, eine Puppe mit Down-Syndrom, eine Puppe mit schwarzer Hautfarbe und Methoden für die Zusammenarbeit mit Familien. „Die Methodenkisten haben die pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit einer Kinderhausleitung, dem Fachdienst Migration und Sprache sowie dem Projektreferenten entwickelt. Sie helfen im Kita-Alltag dabei, die Kinder für Vielfalt zu sensibilisieren“, sagt Projektleiterin Verena Simone Knoll.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vermittlung von Sprache als Grundlage für das gegenseitige Verständnis. Deshalb gibt es neben den haptischen Materialien künftig in allen städtischen Kinderhäusern Tablets mit der Kinderbuch-App Polylino. „Mit dieser digitalen Möglichkeit bekommen mehrsprachige Kinder Zugang zu frühkindlicher Literatur in ihrer Muttersprache“, erläutert Projektreferent Selcuk Ceylan. Außerdem wurden verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten rund um das Thema Sprache in der Kita geschaffen. „Der kollegiale Austausch der pädagogischen Fachkräfte ist wichtig, um mögliche Sprachbarrieren im Arbeitsalltag gemeinsam zu lösen“, sagt Selcuk Ceylan.
Das Projekt „Migration und Sprachkompetenz hoch drei“ lief von Juli 2021 bis Mai 2023. Es wurde im Förderprogramm „Trägerspezifische innovative Projekte“ (TiP) des Landes Baden-Württemberg umgesetzt und aus Mitteln des Bundes im Rahmen des Gute-KiTa-Gesetzes gefördert. Die teilnehmenden Träger haben Lösungen und innovative Konzepte für die aktuellen Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung entwickelt. Ein Imagefilm stellt das Tübinger Projekt mit seinen drei Bausteinen vor. Der Film ist auf der städtischen Internetseite abrufbar.