Solidaritätspartnerschaft zwischen Tübingen und Krementschuk in der Ukraine
Pressemitteilung vom 15.08.2023
Die Universitätsstadt Tübingen möchte eine Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Krementschuk aufbauen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. „Mit dieser Partnerschaft setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Wir wollen die Stadt Krementschuk bei ihren jetzigen Aufgaben und beim Wiederaufbau nach dem Krieg unterstützen“, sagt Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch. Der Austausch soll bereits bestehende zivilgesellschaftliche Kontakte zwischen beiden Städten stärken. Mittelfristig sind auch gemeinsame Projekte in den Bereichen Kultur, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung denkbar.
Krementschuk liegt am Fluss Dnjepr im Zentrum der Ukraine, rund 300 Kilometer südöstlich von Kiew. Auf einer Fläche von 92 Quadratkilometer leben rund 215.000 Menschen. Die Stadt ist eines der führenden Industriezentren des Landes. Dabei sind vor allem der Automobilbau, der Waggonbau und die erdölverarbeitende Industrie von Bedeutung. In Krementschuk gibt es eine staatliche Universität mit rund 7.000 Studierenden, ein Theater und einen Kulturpalast.
Die Region ist kein direktes Kriegsgebiet, wurde aber im Frühling 2022 von russischen Raketen angegriffen. Dabei wurden auch eine Ölraffinerie und ein Wärmekraftwerk zerstört. Viele Binnenflüchtlinge suchen in Krementschuk Schutz, das Veteranenkrankenhaus nimmt viele Verwundete auf. Auch Gelsenkirchen hat bereits eine Solidaritätspartnerschaft mit Krementschuk abgeschlossen.
In einem ersten Schritt ist nach der Sommerpause geplant, dass Vertreter_innen aus Tübingen und Krementschuk in Online-Gesprächen die Ziele und Arbeitsfelder der Solidaritätspartnerschaft definieren. Auf dieser Grundlage soll der Partnerschaftsvertrag in Tübingen unterzeichnet werden. Dieser soll zunächst bis fünf Jahre nach Beendigung des Krieges gelten. Danach könnte die Solidaritätspartnerschaft verlängert oder in eine formale Städtepartnerschaft umgewandelt werden.
Weitere Informationen
www.tuebingen.de/ratsdokumente/vorlage/164/2023