Tübingen gegen die Todesstrafe: Aktionstag am und im Rathaus am 30. November
Pressemitteilung vom 27.11.2023
Die Universitätsstadt Tübingen beteiligt sich erneut an der Kampagne „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Dafür wird das Rathaus am Abend des internationalen Aktionstages am Donnerstag, 30. November 2023, von 16 bis 23 Uhr mit dem Kampagnenlogo „Cities for Life – Tübingen sagt Nein! – Städte gegen die Todesstrafe“ angestrahlt. Diese Projektion wechselt sich mit dem Schriftzug „Nie wieder ist jetzt!“ ab, um zugleich ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen.
Im Rathaus-Foyer informiert Amnesty International Tübingen von 16 Uhr bis 21 Uhr zum Thema Todesstrafe. Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen des alljährlichen weltweiten Briefmarathons der Nichtregierungsorganisation Briefe zur Abschaffung der Todesstrafe in verschiedenen Ländern unterschreiben. Einer der ersten Unterzeichner wird Oberbürgermeister Boris Palmer sein.
Seit 2002 organisiert die Gemeinschaft Sant‘ Egidio die internationale Kampagne „Cities for Life“. Der jährliche Aktionstag findet am 30. November statt, weil am 30. November 1786 das damalige Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt die Todesstrafe aufgehoben hat. In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren fast 300 Städte dem Aktionstag angeschlossen, darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Leipzig, Schwerin, Rostock, Nürnberg, Düsseldorf, Frankfurt, Dortmund und Würzburg. Aktive vor Ort organisieren unter anderem Beleuchtungsaktionen, Lesungen, Zeitzeugen-Begegnungen oder Schulprojekte.
Zuletzt haben sich unter anderem die Zentralafrikanische Republik, Sambia und Ghana auf den Weg zur Abschaffung der Todesstrafe begeben. Afrika ist somit dabei, nach Europa der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung durch ein Referendum akzeptiert, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt. Allerdings sind insbesondere in diesem Jahr die Vollstreckungszahlen in Krisengebieten und die Zahl der Todesurteile gestiegen.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in circa 70 Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Mitglieder pflegen weltweit Hunderte von Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und engagieren sich für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen insbesondere in Afrika.