„Unterstadt-Porträts“ von Wilhelm F. Gugel ab 13. April im Stadtmuseum Tübingen
Pressemitteilung vom 11.04.2024
Der Architekt und Maler Wilhelm F. Gugel, genannt CUCCULUS, ist eng mit der Tübinger Altstadt verbunden. 1951 wurde er in der Unterstadt geboren und wuchs in engen Gassen und einfachen Verhältnissen auf. Seine Gemälde machen die Veränderungen der Altstadt in den vergangenen 70 Jahren sichtbar. Mit der Ausstellung „Unterstadt-Porträts“ lässt das Stadtmuseum, selbst im unteren Teil der Altstadt gelegen, die Geschichte dieses besonderen Viertels wieder lebendig werden.
Zu sehen sind Motive aus der Tübinger Unterstadt – die Heimat der „normalen“ Leute, die oft in sehr bescheidenen Verhältnissen und in enger Verbindung mit ihrer Arbeit lebten, die sie meist im selben Haus ausübten. Dabei zeigt Wilhelm F. Gugel vor allem die Menschen und Typen, die es in der Altstadt gab und teilweise immer noch gibt und die die Atmosphäre dieses Viertels prägen. „Seine hyperrealistische Malweise lässt die Porträtierten lebendig erscheinen – mit all ihren Ecken und Kanten zeigt er die Persönlichkeiten ungeschönt, aber voller Sympathie und Respekt“, sagt Ausstellungskuratorin Wiebke Ratzeburg, die Leiterin des Stadtmuseums Tübingen.
Als Architekt hat Wilhelm F. Gugel auch einen Blick für die baulichen Veränderungen in der Unterstadt, in der vor 70 Jahren vor allem Handwerker, Arbeiter, Hausierer, Tagelöhner und Weingärtner wohnten. Durch die Abrisse und Entkernungen seit den 1970er-Jahren lichtete sich das Gewirr von Anbauten, Schuppen und Scheunen. „Für die Bewohner_innen brachte das mehr Licht, Luft und Wohnkomfort in die Gassen. Aber aus Sicht der Kinder verschwanden die schönsten Verstecke und Winkel“, so Ratzeburg.
Der Künstler malt seine oft großformatigen Werke in leuchtenden Aquarellfarben. Er hat seine Maltechnik stetig weiterentwickelt und mit Spachtelmaterialien wie Quarzsand oder Rasierschaum experimentiert, die seine Bilder in den Raum erweitern und die Farben und Motive noch stärker zum Leuchten bringen. Zusätzlich zu den Gemälden sind Gugels Geschichten und Erinnerungen aus „seiner Rathausgasse“ in einem Film zu sehen und in Tonaufnahmen zu hören. Eine Auswahl an dokumentarischen Fotografien ergänzt den Rückblick auf die Altstadt in den vergangenen Jahrzehnten.
Wilhelm F. Gugel: Altstadt-Porträts
13. April bis 6. Oktober 2024
Mittwoch, Freitag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, Donnerstag 11 bis 19 Uhr
Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10
Eintritt frei