„Die Auseinandersetzung“ ist in den Lammhof zurückgekehrt

Mit der Sanierung des Lammhofes wurde auch die Skulpturengruppe „Die Auseinandersetzung“ von Karl-Henning Seemann ausgelagert. Jetzt ist sie an ihren alten Platz zurückgekehrt. Der Bildhauer Seemann, der von 1974 bis 1999 Professor an der Kunstakademie in Stuttgart war, schuf zahlreiche Figuren für den öffentlichen Raum, die oft ironische Überzeichnungen menschlicher Charaktere sind. Die Figuren erinnerten den früheren Tübinger Oberbürgermeister Eugen Schmid, der die Skulpturen mit Hilfe von Sponsoren 1979 kaufte, an die historische Zweiteilung der Stadt: „Was lag näher, als an Gôgen und Studenten, an die obere und die untere Stadt zu denken?“

In einem Gespräch, das Dagmar Waizenegger, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kunst und Kultur, 2020 mit Karl-Henning Seemann führte, erklärte sich der Bildhauer mit dieser Interpretation der zwei streitenden Männer sehr einverstanden. Der Künstler wünschte sich, dass die Skulpturen nach der Sanierung dauerhaft im Lammhof verbleiben und kündigte sogar an, der „Auseinandersetzung“ nach der Wiederaufstellung einen Besuch abzustatten. Karl-Henning Seemann starb Anfang 2023. Seine zwei Streitenden sind nun endlich wieder sichtbar und für alle zugänglich.