Stadtmuseum Tübingen auf der Shortlist für den ZukunftsGut-Preis
Pressemitteilung vom 20.08.2024
Das Stadtmuseum Tübingen ist für den ZukunftsGut-Preis der Commerzbank-Stiftung nominiert. Damit zeichnet die Stiftung in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft große und kleinere Kultureinrichtungen aus, die Kulturvermittlung, kulturelle Bildung und Teilhabe als organisationsübergreifende Aufgabe verstehen. Das Stadtmuseum Tübingen ist eine von 24 Kultureinrichtungen, die eine Fachjury aus bundesweit 155 Bewerbungen ausgewählt hat.
Das Stadtmuseum hatte sich mit seinen innovativen und besucherorientierten Vermittlungsformen für den Preis beworben. Dazu gehört zum Beispiel der 2022 eröffnete „Room of Memories“ mit einem spielerisch-aktivierenden Konzept zur Geschichte des Nationalsozialismus in Tübingen als Teil der neuen Dauerausstellung zur Stadtgeschichte, die gerade entsteht. Ebenso hat die partizipative Zusammenarbeit mit der Bevölkerung die Jury überzeugt: So hat das Stadtmuseum Ausstellungen zu peripheren Wohnvierteln (2018), queerem Leben (2022) oder (post-)kolonialen Herausforderungen (2024) gemeinsam mit der Stadtgesellschaft erarbeitet und dadurch Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft angesprochen, die häufig noch nie zuvor im Stadtmuseum waren. Auch in die Konzeption der neuen Internetseite fanden viele Wünsche der Nutzerinnen und Nutzer Eingang.
„Bereits die Nominierung für den Preis ist eine große Auszeichnung, über die wir uns im Team sehr freuen“, sagt Wiebke Ratzeburg, die Leiterin des Stadtmuseums Tübingen. „Die Vorauswahl ist eine schöne Anerkennung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen Jahren viele Ideen und ein riesiges Engagement eingebracht haben, um das Stadtmuseum neu auszurichten. Besonders erfreulich ist, dass wir mit dem freien Eintritt seit 2018 und den neuen Vermittlungsformen wieder mehr Kinder und Jugendliche erreichen können.“ Seit dem freien Eintritt haben sich die Besucherzahlen im Stadtmuseum auf aktuell rund 40.000 pro Jahr verdoppelt (bei rund 91.000 Tübinger Einwohner_innen). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die über den Museumsbesuch hinaus auch noch an Kursprogrammen und Schulangeboten teilnehmen, lag 2023 bei rund 7.000 (bei rund 8.000 Schüler_innen in Tübingen).
ZukunftsGut ist mit insgesamt 80.000 Euro der höchstdotierte Preis für institutionelle Kulturvermittlung in Deutschland. Vergeben werden insgesamt sechs Preise in den Kategorien urbaner und ländlich-kleinstädtischer Raum. Der erste Platz ist mit jeweils 25.000 Euro dotiert, der zweite mit 10.000 Euro und der dritte mit 5.000 Euro. Die Preisverleihung findet am 19. September 2024 in Frankfurt am Main statt.
Neben dem Stadtmuseum Tübingen sind in der Kategorie „Urbaner Raum“ folgende Einrichtungen nominiert: die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen, das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden, die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße der Stiftung Ettersberg in Erfurt, das Grassi-Museum für Völkerkunde in Leipzig, das Literaturhaus Freiburg, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Niederrheinische Literaturhaus in Krefeld, die Städtischen Bühnen in Osnabrück, das Theater Rampe in Stuttgart und die Tonhalle in Düsseldorf.