Eine Wette, eine Stadt, ein Ziel

Oberbürgermeister Boris Palmer, Musiker Dieter Thomas Kuhn und Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider wetten, dass Tübingen 91.000 Euro für einen Klinikneubau in der Demokratischen Republik Kongo zusammenbekommt.

„Eine Wette, eine Stadt, ein Ziel“ – unter diesem Motto starten Oberbürgermeister Boris Palmer, der Tübinger Musiker Dieter Thomas Kuhn und Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider eine besondere Spendenaktion. Die drei Akteure setzen voll auf Tübingen und wetten,  dass es gelingt, zwischen 9. November und 15. Dezember 2024 von jedem Tübinger und jeder Tübingerin einen Euro zu sammeln. Insgesamt sollen so 91.000 Euro für den Bau einer Klinik im Ostkongo zusammenkommen. Wird das Ziel erreicht, spielen Dieter Thomas  Kuhn und Bandkollege Philipp Feldtkeller auf dem Tübinger Marktplatz.

„Seit Gisela Schneider den Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege nach Tübingen geholt hat, ist mir bewusst, wie katastrophal die Situation von Frauen im Kongo ist. Und dass wir hier helfen können, das finde ich großartig. Mit dieser Wette wollen wir ein Zeichen  setzen, aber auch zeigen, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer. Sein Wettpartner Dieter Thomas Kuhn zeigt sich von den Tübingerinnen und Tübingern überzeugt: „Ich bin mir ganz sicher, meine Tübinger schaffen das! Und wenn wir das Spendenziel erreichen, spielen Philipp und ich für Euch!“

Ort der Hoffnung im Krisengebiet

Mit dem gesammelten Geld wird die Tübinger Organisation Difäm Weltweit gemeinsam mit einer kongolesischen Partnerorganisation eine Klinik nahe der Stadt Bunia im Osten der Demokratischen Republik Kongo bauen. Dort sollen vor allem Frauen operiert und  versorgt werden, die an Fisteln leiden. Die schweren inneren Verletzungen können nach Geburtskomplikationen und durch sexualisierte Gewalt entstehen. In dem Krisengebiet herrscht seit Jahren ein erbitterter Kampf um wertvolle Rohstoffe. Unter der brutalen Gewalt und systematischen Vergewaltigungen leiden vor allem Frauen und Mädchen.

Arzt und Difäm-Partner Dr. Claude Idring’i beherrscht den komplizierten operativen Eingriff. Gelernt hat er die Fistel-Operation bei Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege am Panzi-Krankenhaus. „Für jede der geheilten Frauen geht ein oft jahrelanger Leidensweg zu Ende. Mit der neuen Klinik können wir vielen Frauen helfen und ihre Heilung noch besser begleiten“, sagt Dr. Claude Idring’i. Initiatoren der Aktion sind Difäm Weltweit und dessen Direktorin Dr. Gisela Schneider: „Frauen, die an Scheidenfisteln leiden, durchleben  körperlich wie seelisch eine Tortur. Sie werden oft inkontinent und von der Gesellschaft ausgegrenzt. Sie leben in Einsamkeit und Armut. Die heilende Operation schenkt ihnen also im wahrsten Sinne des Wortes ein neues Leben. Deshalb ist es für uns als Difäm Weltweit keine Frage, dass wir den Neubau der Klinik unterstützen. Mit Hilfe der Tübingerinnen und Tübinger können wir schon bald vielen Frauen im Kongo helfen.“

Mitmachen und Ständchen von Dieter Thomas Kuhn sichern

In den Wochen zwischen dem 9. November und 15. Dezember steht im Rathaus neben einer Sammelbüchse ein Spendenbarometer, das den Fortschritt anzeigt. Das Difäm-Team ist regelmäßig samstags in der Stadt mit einem Stand anzutreffen. Auch Unternehmen,  Kirchengemeinden und andere Einrichtungen sind aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen. Aktionsmaterialien wie Plakate, Postkarten und Spendenboxen für eine eigene Sammelaktion können auf der Homepage www.tuebingen-wettet.de bestellt werden. Spenden ist möglich online auf www.tuebingen-wettet.de oder in Sammelboxen in diversen Läden und Einrichtungen.

„Der eine Euro pro Tübingerin oder Tübinger ist symbolisch zu verstehen“, sagt Boris Palmer. „Man darf auch mehr spenden.“ Wer die Aktion darüber hinaus unterstützen möchte, kann sie mit Familie, Freunden oder Kollegen persönlich oder auf den sozialen Medien mit dem Hashtag #tübingenwettet teilen. Wer noch kein Weihnachtsgeschenk hat, kann die Spende zu Weihnachten mit einer Urkunde und persönlicher Botschaft verschenken.

Wird das Spendenziel von 91.000 Euro erreicht, geben Dieter Thomas Kuhn und Bandkollege Philipp Feldtkeller ein Ständchen auf dem Balkon des Tübinger Rathauses. „Der Auftritt ist ein Dankeschön für die Tübinger Einwohnerinnen und Einwohner und eine  Wertschätzung ihrer Unterstützung“, so Dieter Thomas Kuhn. Das Ergebnis der Spendenaktion und das Datum des Auftritts werden bekannt gegeben auf www.tuebingen-wettet.de.