Geschichte
Der Name "Bühl" ist vermutlich auf den südwestlich des Dorfes gelegenen "Bühlrain" zurückzuführen, auf dem Ende des 19. Jahrhunderts ein Reihengräberfeld entdeckt wurde.
Um 1100 wurde die Siedlung dann erstmals schriftlich als "Buhile" erwähnt. Seit dieser Zeit ist auch ein Ortsadel "von Bühl" bekannt. Das Bühler Wappen, zwei schräggekreuzte silberne Hellebarden auf blauem Grund, ist auf diesem alten Ortsadel von Bühl zurückzuführen.
Nach dem Tod des kinderlosen Balthasar von Bühl wurde das Dorf nach langwierigen Erbauseinandersetzungen zwischen den Familien "Ehingen zu Kilchberg" und "vom Stain" geteilt. Um 1550 ließ David vom Stain einen Vorgängerbau zu dem Renaissance-Schloss in seiner jetzigen Gestalt um- und ausbauen.
Nachdem das Haus Habsburg die beiden Lehen wieder eingezogen beziehungsweise zurückgekauft hatte, wurde Bühl 1675 dem Jesuitenorden verpfändet und 1744 als Lehen überlassen.
1773 wurde der Orden aufgehoben und das Lehen wieder eingezogen. 30 Bühler Bürger pachteten nun das Schloss samt Herrschaftsgut, die Gerichtsbarkeit ging nach Rottenburg.
1806 wurde Bühl württembergisch und kam zum Oberamt Rottenburg.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die bis dahin konstant angewachsene Bevölkerungszahl durch eine Auswanderungswelle nach Nordamerika spürbar ab, so dass erst 1939 wieder der Stand von 1880 mit 550 Einwohner erreicht wurde.
Seit 1938 gehört Bühl zum Landkreis Tübingen und am 1. Juli 1971 wurde Bühl nach Tübingen als Stadtteil eingegliedert.
Mitten im Dorf steht das alte "steinere Brückle". Von dort aus wird alljährlich in der Fasnetszeit der traditionelle Narrensprung in den Bühlertalbach absolviert.