Geschichte
Die erstmalige urkundliche Erwähnung des Ortsnamen "Lustnow" fand 1100 nach Christus statt.
Dieser Ort gehörte den Herren von Lustnau – Ministeriale der Pfalzgrafen von Tübingen. Es wird angenommen, dass sie an der Stelle, die heute als "auf der Burg" bezeichnet wird, ihren Sitz hatten. Die Familie derer von Lustnau ist bis in das Jahr 1466 urkundlich bezeugt. Diese Familie stand in enger Verbindung mit dem Kloster Bebenhausen und übereignete ihm zusammen mit den Pfalzgrafen nach und nach fast den ganzen Ort.
Im Mittelalter wurde in Lustnau hauptsächlich Wein- und Ackerbau betrieben. Insbesondere der Weinbau nahm einen breiten Raum ein. Die Weingärten befanden sich vor allem am Herrlesberg, am Österberg und auch in der Neuhalde.
Der Lustnauer Klosterhof entstand um die Mitte des 13. Jahrhunderts als Wirtschaftshof des Klosters Bebenhausen. Nach der Einführung der Reformation um 1540 verlagerte der Klostervogt von Bebenhausen seinen Dienstsitz in den Klosterhof von Lustnau. Durch die Auflösung des Klosteramtes 1807/08 kam Lustnau später zum Oberamt Tübingen.
Der Weinbau ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurück und wurde durch Hopfenanbau ersetzt. Während des ersten Weltkrieges wurde der Hopfenanbau gänzlich eingestellt. Die landwirtschaftlichen Flächen und ehemaligen Weinberge wurden im 20. Jahrhundert immer mehr bebaut. Im Jahre 1934 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Tübingen, zu diesem Zeitpunkt hatte Lustnau rund 3.500 Einwohner.