Geschichte
Durch Funde auf der Markung Unterjesingen lässt sich nachweisen, dass hier bereits in der Jungsteinzeit eine Siedlung vorhanden war. Weitere Funde beweisen ebenfalls, dass man von einer Besiedlung der Gegend schon seit Jahrtausenden sprechen kann. Bei Ausgrabungen auf der Unterjesinger Markung wurden auch römische Siedlungsspuren gefunden. Der Name Jesingen geht zurück auf die frühe alemannische Siedlungsgeschichte der -ingen Orte.
Im 13. Jahrhundert wird Unterjesingen mehrfach bei Besitzerwerbungen seitens des Klosters Bebenhausen erwähnt, das 1294 auch den dortigen Hof des Pfalzgrafen von Tübingen, zu deren Gebiet Unterjesingen gehörte, kaufte.
Die "Marschälle von Jesingen", Dienstleute der Pfalzgrafen von Tübingen, werden urkundlich in den Jahren 1299 bis 1412 erwähnt. Die Burg Roseck wurde mit dem Dorf Jesingen am 28. Oktober 1410 an das Kloster Bebenhausen verkauft. Seit dieser Zeit hat Bebenhausen, das auf Roseck eine Klosterpflege errichtete, die niedere Gerichtsbarkeit, während die hohe Gerichtsbarkeit wie in allen Orten des Klosters, bei Württemberg lag. Bei der Auflösung des Klosters im Jahre 1560 kam die Pflege Roseck dann zum württembergischen Klosteramt Bebenhausen und wurde bei dessen Auflösung dem Oberamt Herrenberg zugeschlagen.
Die örtlichen Bedürfnisse der Einwohner Unterjesingens wurden im 18. und 19. Jahrhundert voll durch die ertragreiche Landwirtschaft und die Viehzucht befriedigt. Einige Erzeugnisse, vor allem Wein, konnten auch ausgeführt werden. Um 1900 kamen die Unterjesinger durch den Anbau von Hopfen zu relativem Wohlstand, es erfolgte jedoch keine Industrieansiedlung.
1938 wurde der Ort in den Kreis Tübingen eingegliedert.
Am 1. Juli 1971 fand dann im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform die Eingliederung der Gemeinde Unterjesingen in die Universitätsstadt Tübingen statt.