Kurzbericht aus der Ortschaftsratssitzung vom 15. Juni 2016

Die Sitzung begann mit dem Dank an alle Helfer und alle Unterjesinger für die gelungene Gestaltung und Begleitung der Jubiläumsfeierlichkeiten mit Iklad. Der Ortschaftsrat nahm zur Kenntnis, Schießübungen im Gewann Sonnenhalde sind offenbar zulässig, da es sich um eine gelegentlich genutzte, private Bogenschießanlage handelt und alle Sicherheitskriterien eingehalten werden. Die Planungen für die Umgestaltung der Jesinger Hauptstraße werden im Herbst angegangen, in den Lenkungskreis werden demnächst drei Vertreter entsandt. Die Befestigung des Vorplatzes unterhalb des Rathauses ist beauftragt. Zur Neugestaltung Parkraum Kirchhalde gab es erneut einen Ortstermin. Für die Schnakenbekämpfung sind bisher nur zwei Spenden eingegangen. Die Wiederherstellung der Barrierefreiheit des Weges von der „Kappel“ zum Sportheim über das „Brückle am Ablass“ wird angegangen, allerdings wird nicht der ganze Weg neu aufgebaut. Die örtlichen Bauvorschriften „Ortsdurchfahrt Unterjesingen“ und der Bebauungsplan „Weinsteige/Saarstraße/Klemsenstraße“ sind in Kraft getreten. Zum Gasleitungsausbau werden die Eigentümer direkt von den Tübinger Stadtwerken angeschrieben. Der Ortschaftsrat begrüßt die Aktivitäten der Gemeinde Ammerbuch, den Schleichverkehr auf dem Wiesweg durch Bau- und Kontrollmaßnahmen erheblich einzuschränken.

Schwerpunktthema Friedhof
Hauptthema neben den Haushaltsberatungen (siehe unten) war der Friedhof. Da ein Neubau der Aussegnungshalle auf Jahrzehnte aussichtlos scheint, sucht der Ortschaftsrat eine andere Gestaltung bei gleicher Zielrichtung.

Der Ortschaftsrat beauftragte Architekt Matthias Bruder mit der Vorplanung nebst Kostenschätzung für eine Erweiterung der Friedhofsüberdachung mit Nebenräumen. Dabei soll bereits in einem frühen Stadium überprüft und erläutert werden, ob und ggf. in welchem Umfang die vorhandenen baulichen Anlagen sinnvoll erhalten und integriert werden können. Der Rat meldete das Projekt zum städtischen Haushalt 2017 an.

Der Ortschaftsrat bittet das Kulturamt um Prüfung, ob möglicherweise mittels einer Gedenktafel an die nur zahlenmäßig an den Mahnmalen erwähnten Kriegsgefallenen gedacht, und die Friedhofsverwaltung, ob auf ein Queren von Fahrzeugen und Baggern über den Rasen im Mahnmalbereich verzichtet werden kann. Der Ortschaftsrat hält auch in Unterjesingen Urnengemeinschaftsgräber für sinnvoll und angemessen.

Der Ortschaftsrat befürwortete die Sanierung aller Friedhofswege mit dem Ziel, die Barrierefreiheit möglichst aller Wegebeziehungen herzustellen, besonders die Neugestaltung des Zugangs vom Südeingang zu den Feldern 3 bis 5, möglichst flach und mit fester Oberfläche (Bitumen). Die Wege in diesen Feldern sollen schotterunterstützt als Fahrstraßen befestigt, aber die Gründecken sichtbar belassen werden. Alle Wege sollen, soweit die bereitgestellten Mittel ausreichen, geglättet, Treppen und Steillagen mit Randgeländern allseits nachgerüstet werden.

Schwerpunktthema Haushalt 2017
Der Ortschaftsrat hat sich in seiner Sitzung auch mit den Haushaltsplanungen für 2017 befasst. Ausgangspunkt war der Tübinger Haushaltsgesamtplan. Demnach sollen noch in diesem Kalenderjahr folgende Projekte in Unterjesingen umgesetzt bzw. zumindest begonnen werden:

1. Sanierung und Umgestaltung Schulhof und vorgelagerte Flächen: Beginn im Sommer.
2. Spielplatz an der Weinsteige: Dieser soll, allerdings auf Jahre letztmalig, generalsaniert und neu   eingerichtet werden. Dazu ist auch die Beschattung zurückzunehmen.
3. Solarbetriebene mobile Geschwindigkeitsmessanlage: Ist in Betrieb.
4. Überdachter Fahrradabstellplatz an der Mehrzweckhalle: Die Planung läuft.
5. Ortsdurchfahrt Unterjesingen Umgestaltung, bauliche Maßnahmen zur erheblichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität: Im Herbst soll eine Lenkungsgruppe das Projekt angehen und ansteuern.
6. Generalsanierung Friedhof: Siehe letztes Unterjesinger Blättle.
7. Vorplatz hinter dem Rathaus, Sanierung: Beginnt diese Woche.

Der Ortschaftsrat hat beantragt, im Haushalt 2017 das Ortschaftsbudget auf 10 Euro je Einwohner zu erhöhen sowie aufzunehmen:

1. Friedhof Unterjesingen, Erweiterung der Friedhofsüberdachung mit Nebenräumen mit 90.000 Euro(siehe Unterjesinger Blättle vom 23. Juni 2016).
2. Rathaus Unterjesingen: Einbau Fahrstuhl und Herstellung der Barrierefreiheit mit 60.000 Euro.
3. Sanierung Mehrzweckhalle: Energetische Sanierung Nordseite mit 85.000 Euro, Südseite mit 60.000 Euro.
4. Fußgängersteg über die Ammer in Verlängerung des Weges vom Haltepunkt Sandäcker mit 20.000 Euro.
5. Rotlichtüberwachung einer Ampel mit 60.000 Euro.
6. Solarbetriebener Geschwindigkeitssmiley in der Fahrtrichtung Herrenberg - Tübingen mit 4.000 Euro.
7. Brunnenleitung: Lückenschluss vom Brunnen Rottenburger Straße bis Einmündung Ammertalbahnstraße, um einen neuen Brunnen am Spielplatz Sandäcker West anschließen zu können mit 15.000 Euro.

Abgelehnt hat der Ortschaftsrat die Anschaffung einer Geschwindigkeits-Streckenüberwachung (150.000 Euro), verzichtet auf erneute Beantragung eines Gutachtens zur Evaluation des faunistischen Zielartenkonzepts (5.000 Euro). Da der barrierefreie Ausbau des Weges von der Sackgasse über die Brücke zum Sport- und Festgelände Unterjesingen, zumindest in einfacher Bauweise zugesagt ist (siehe Unterjesinger Blättle vom 23. Juni 2016), und eine Beleuchtung des Weges sich als äußerst aufwändig darstellt, verzichtete der Ortschaftsrat auf eine erneute Beschlussfassung. Zudem wurde auf das Einstellen von Haushaltsmitteln zur Erschließung der drei neuen Baugebiete nach der allgemeinen Zusage der Verwaltung, solche Ausgaben im erforderlichen Umfang zeitgerecht einzustellen, verzichtet.

Ortschaftsbudget
Der Ortschaftsrat hat sich mit dem Ortschaftsbudget und darin neu aufzunehmenden Projekten befasst. Vereinfacht dargestellt wird mit dem Ortschaftsbudget dem Ortsvorsteher - in Unterjesingen ausnahmsweise auch dem Ortschaftsrat - die Möglichkeit eingeräumt, kleinere Investitionsmaßnahmen oder Projekte direkt aufzugreifen und ohne erneute Umwege über den Haushalt und den Gemeinderat der Stadt Tübingen selbst zu realisieren. Projekte, die Folgebelastungen erzeugen wie notwendige personelle Betreuung durch städtische Beschäftigte (Hundebeutelstationen, Geschwindigkeitsmessanlagen, usw.) oder die umfangreiche bauliche Maßnahmen erfordern sowie Zuschüsse an Vereine sind ausgeschlossen.

Zuletzt wurde beispielhaft in Unterjesingen neu gestaltet: Neue Warnschilder: „Schule hat begonnen“; Hinweisschild Keltermuseum; zusätzliche Sitzbänke für Beerdigungen; Hundebeutelspenderkonzept; neue Tische und Rollladen Unterrichtsraum Feuerwehr; Mehrzweckhalle neue Bühnenelemente und neue Küche (Industriespülmaschine, Ober- und Unterschränke, Geschirr, Kühlschränke, usw.); große farbige Hinweisinfotafeln Haltepunkte Ammertalbahn; Grundstückseinfassung Keltermuseum; Ertüchtigung Rathaus, Technik Ratssaal; verbesserte Nutzbarkeit der Friedhofsbänke.

Vom Ortschaftsrat gebilligt, im Budget eingeplant, noch nicht umgesetzt: Ratssaal neue Möbel, gerade auch für Trauungen; tragbare Audioanlage; Vereins-Infotafeln an den drei Ortseingängen; Mehrzweckhalle neue Audioanlage mit Funkmikros und Abrundung Geschirrbedarf; Bereitstellung Bauzuschuss zur Ertüchtigung Basketballplatz Spielplatz Sandäcker West. Eine optische Neugestaltung der Stützmauern an der Ortsdurchfahrt wird es aber nicht geben, da leider keine Künstler sich einbringen wollen.

Neu hat der Ortschaftsrat die Bereitstellung eines betreuten Bücherschrankes im öffentlichen Raum am Haltepunkt Mitte beschlossen. Der Vorsitzende hat neu angemeldet die Brunnenfassung am Spielplatz Sandäcker West - seit 20 Jahren geplant, aber mangels Lückenschluss Brunnenleitung (siehe Bericht dazu) bisher nicht umsetzbar geblieben.