Die alte Tübinger Neckarbrücke 1482 bis 1899
Brücke bringt Wohlstand für die Stadt
Tübingen lag im Mittelalter in der Nähe wichtiger Handelsstraßen. Eine seichte Furt im Neckar erleichterte hier den Übergang über den Fluss. An dieser Stelle wurde vermutlich schon im 13. Jahrhundert eine erste hölzerne Brücke erbaut. Sie zog die Menschen- und Warenströme endgültig in die Stadt hinein und trug maßgeblich zu deren Wohlstand bei.
Graf Eberhard lässt eine Brücke aus Stein errichten
Zwischen 1482 und 1489 wurde unter Graf Eberhard im Bart, dem Universitätsgründer, erstmals eine steinerne Brücke errichtet. Sie überspannte mit fünf Bögen das 81,10 Meter breite Flussbett. Ihre Breite betrug 7,78 Meter. An den Brückenpfeilern befanden sich kleine Ausweicherker. Ihren ersten großen Auftritt erlebte die neue Neckarbrücke im Juni 1499 als Kaiser Maximilian I. zu Besuch in Tübingen weilte. Ihm zu Ehren gab die Stadt ein Festmahl auf der Brücke.
Über 400 Jahre standhaft
Trotz des problematischen Untergrundes und der zahlreichen Überschwemmungen des Neckars hielt das Brückenbauwerk über 400 Jahre stand. Zuletzt häuften sich allerdings die aufwändigen Reparaturen. Außerdem war die schmale Fahrbahn dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. So zählte man im Jahre 1893 bis zu „998 Zugtiere“, die täglich die Brücke passierten.
Weichen für einen Neubau
1899 bewilligte der württembergische Landtag einen Neubau für 450.000 Mark. Noch im selben Jahr wurde mit dem Abbruch der alten Brücke begonnen und für die Bauzeit ein hölzerner Ersatzsteg errichtet.