Die neue Eberhardsbrücke ab 1901
Ein Plan mit Weitsicht
Die neue Neckarbrücke wurde bis 1901 nach den Plänen von Karl Leibbrand und Heinrich Halmhuber ausgeführt. Sie hatte zwei elegant geschwungene Bögen und war im Kern aus modernem Stampfbeton. Ihre Breite (13,70 Meter) und Tragkraft waren so berechnet, dass darauf auch eine Straßenbahn verkehren konnte – ein futuristischer Plan, der bis heute auf seine Verwirklichung wartet.
Brückenhaus mit Eberhard-Denkmal
Das Äußere der Brücke wurde dem Tübinger Stadtbild angepasst und mit Dettenhäuser Sandstein verkleidet. Über dem einzigen Pfeiler in der Mitte ließ Halmhuber ein Brückenhaus errichten, in dem (1903) ein Denkmal des Universitätsgründers Graf Eberhard im Bart zur Aufstellung kam. Nach diesem berühmten württembergischen Grafen ist die Brücke seitdem auch offiziell benannt.
Das Ende der steinernen Brücke
Wie durch ein Wunder überlebte die Brücke den Zweiten Weltkrieg, insbesondere die sinnlosen Zerstörungsbefehle der Nationalsozialisten. Ihr Ende kam dennoch wenige Jahre nach dem Krieg. 1951 wurde sie durch moderne betonsichtige Konstruktionen verbreitert und die Steinbrüstungen wie auch das Brückenhaus abgebrochen. Das Denkmal des Grafen war zuvor schon im Krieg als „Metallspende“ für die Rüstung eingeschmolzen worden.
Sanierungsarbeiten von den 1990er-Jahren bis 2009
Auch in den letzten Jahren hat sich das Äußere der Brücke immer wieder verändert: Bei der Sanierung 1993 wurden wieder Straßenlaternen gesetzt und an die Stelle des ehemaligen Brückenhauses trat eine Plattform samt Erinnerungstafel an den Grafen Eberhard im Bart.
1999 wurde der Treppenabgang zur Platanenallee erneuert und damit ein großes Ärgernis beseitigt. Denn die alte Treppe war wegen der städtischen Finanznot jahrelang unrepariert und deshalb gesperrt geblieben.
In den Jahren 2002 und 2009 führten Sanierungsmaßnahmen wiederholt zu längeren Sperrungen der Brücke. Die Brücke wird wegen ihrer intensiven Nutzung immer wieder zur Baustelle – wohl auch in Zukunft.