Gedenkbuch auf dem Gräberfeld X auf dem Tübinger Stadtfriedhof (2019)
Im Gräberfeld X auf dem Tübinger Stadtfriedhof wurden in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) mehr als 1.000 Menschen bestattet. Die meisten der toten Körper hatte zuvor die Universität Tübingen zu Forschungs- und Lehrzwecken benutzt. Nach bisherigem Kenntnisstand handelt es sich bei mehr als der Hälfte der Toten um Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Daran erinnern seit 1980 sechs Bronzeplatten mit 517 Opfernamen. Viele weitere Opfer wurden auf den Tafeln allerdings vergessen und andere falsch geschrieben.
Im Juni 2019 wurde am Gräberfeld deshalb ein Gedenkbuch aufgestellt. Darin werden bislang vergessene Opfer genannt und falsch geschriebene Namen korrigiert. Das Stadtarchiv und die Universität Tübingen werden die Geschichte des Gräberfeldes X weiter aufarbeiten und die Schicksale der Bestatteten ergründen. Das Gedenkbuch wird fortlaufend korrigiert und ergänzt.
Weitere Informationen
- Gedenkbuch „Die Toten des Gräberfeldes X“
- Verzeichnis aller Bestatteten (Stand: Januar 2019)
- Gemeinderatsvorlage 147/2018
- Gemeinderatsvorlage 52/2019
- Benigna Schönhagen: Gräberfeld X – Eine Dokumentation über NS-Opfer auf dem Tübinger Stadtfriedhof (1987)
- Projektseite der Eberhard Karls Universität Tübingen