2012 bis 2015: Rathausakten aus dem 19. und 20. Jahrhundert
Dass viele Rathausakten zwischen 2012 und 2015 ins Stadtarchiv gelangten, hängt vor allem mit der Sanierung des Rathauses am Markt und des Technischen Rathauses zusammen: Vor Beginn der Bauarbeiten musste die Stadtverwaltung die beiden Häuser gründlich leeren. Dabei kamen viele ältere Akten zum Vorschein, die zum Teil noch aus der Zeit des Nationalsozialismus oder sogar dem 19. Jahrhundert stammten.
So fand sich zum Beispiel in einem Ordner eine Skizze zum Bau einer Festhalle für über 3.000 Personen. Die große Halle sollte gegenüber der Neuen Aula errichtet werden. Dazwischen wollte man einen Aufmarschplatz für 12.000 Menschen schaffen. Als Initiator muss der damalige NS-Oberbürgermeister Ernst Weinmann angesehen werden, der offenbar in einem ganz anderen Maßstab als sein Vorgänger Adolf Scheef Tübingen zur Stadt der Partei machen wollte. Bei der Skizze von 1938 handelt es sich nur um erste Überlegungen, die nie realisiert wurden. Im Jahr darauf hatte der von Hitler begonnene Zweite Weltkrieg andere Prioritäten gesetzt.