September 2015: Archiv der Alternativen Liste Tübingen
Im September 2015 hat das Stadtarchiv das Archiv der Alternativen Liste Tübingen (AL) übernommen. Der Bestand umfasst rund 21 Regalmeter Unterlagen aus den 1970er- bis 2010er-Jahren. Die Übergabe war ein Geschenk an die Universitätsstadt Tübingen. Die Akten ergänzen und bereichern die stadtgeschichtliche Überlieferung. Ihre Übernahme reiht sich ein in die Bemühungen des Stadtarchivs, die amtliche Dokumentation gezielt durch parteipolitische Überlieferungen zu ergänzen. So wurden in früheren Jahren bereits Archivalien der SPD und der Freien Liste erworben.
Die Alternative und Grüne Liste wurde am 12. Juli 1979 gegründet – wenige Tage, nachdem ein Bürgerentscheid die sogenannte Nordtangente mit 84-prozentiger Mehrheit abgelehnt hatte. Dieser Straßentangente wäre seinerzeit der nördliche Altstadtrand zum Opfer gefallen. Der neue Trägerverein nahm wesentliche Teile der lokalen Bürgerinitiativen, aber auch der Umwelt-, Anti-AKW-, Frauen- und Dritte-Welt-Bewegung in sich auf. Bei der Kommunalwahl 1980 kam er auf Anhieb auf 11,5 Prozent der Stimmen und zog erstmals in den Gemeinderat ein. 1984 gelang es der Alternativen Liste, den Anteil mit 21 Prozent fast zu verdoppeln. Das war damals landesweite Spitze vor Freiburg oder Heidelberg.