April 2023: Archiv der Hölderlin-Gesellschaft
Die Hölderlin-Gesellschaft übergab am 19. April 2023 ihren älteren Aktenbestand an die Universitätsstadt Tübingen. Die Unterlagen stehen künftig im Stadtarchiv der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung.
Die selbsterklärte Aufgabe der erstmals 1943 gegründeten Hölderlin-Gesellschaft bestand darin, „das Verständnis für das Werk Hölderlins zu wecken und zu vertiefen“ und so zur „Erforschung und Darstellung seiner Werke, seines Lebens und seiner Zeit“ beizutragen. Dies tat sie durch viele Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Die Dokumente dieser Tätigkeiten wurden im Vereinsarchiv der Hölderlin-Gesellschaft im Hölderlinturm aufbewahrt. Es handelt sich um 203 Ordner im Umfang von etwa 17 Regalmetern. Die Unterlagen reichen in Einzelfällen bis in die 1910er-Jahre zurück, der überwiegende Teil stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Akten beschäftigen sich mit der Organisation des Vereinslebens und enthalten den Schriftverkehr mit den teils illustren Mitgliedern, darunter viele Wissenschaftler_innen und Künstler_innen.
Im Zuge der Sanierung des Hölderlinturms (2017 bis 2020), in dem die Hölderlin-Gesellschaft ihren Sitz hat, kam die Idee auf, die Akten wissenschaftlich zu erschließen. Dies geschah 2020/2021 unter der Leitung von Professorin Dr. Andrea Albrecht und Professor Dr. Roland Reuß im Rahmen eines Projekts am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg, das von der VolkswagenStiftung gefördert wurde. Das sogenannte Findbuch, ein schriftliches Verzeichnis der Archivalien der Hölderlin-Gesellschaft, bietet einen zusammenfassenden Überblick über den umfangreichen Bestand und in der Bestandsübersicht des Stadtarchivs zu finden.