Oberamtei, Collegiumsgasse 3 (heute Nebengebäude des Wilhelmstifts)
Station im Stadtrundgang: Auf den Spuren des Tübinger Vertrags
Die Oberamtei war der Dienstsitz von Oberamtmann Johann Ludwig Huber (1723-1800). Als Herzog Carl Eugen von Württemberg im Jahr 1764 völlig ungesetzlich eine neue Militärsteuer ausschrieb, war es der Tübinger Oberamtmann Huber, der ihm zunächst als einziger die Stirn bot. Dabei berief er sich auf den Tübinger Vertrag von 1514, der festgelegt hatte, dass jede neue Steuer nur mit Zustimmung des Landtags erhoben werden durfte.
Harte Strafen
Bald regte sich der Widerstand im ganzen Land. Doch der Herzog behielt die Oberhand, und Huber musste seinen Ungehorsam gegenüber dem Landesherrn bitter bezahlen. Carl Eugen ließ ihn – wie viele andere seiner Widersacher – auf dem Hohenasperg einkerkern. Auch die Tübinger wurden für ihre Widerspenstigkeit bestraft. Truppen wurden in die Stadt gelegt, sodass der Widerstand rasch in sich zusammenbrach.