Breuninghaus, Haaggasse 2 (heute Stadtarchiv)
Station im Stadtrundgang: Auf den Spuren des Tübinger Vertrags
Das Gebäude war im frühen 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Breuning. Ein Wappenstein der Familie befindet sich unterhalb des Glasstegs, der zum Rathaus hinüber führt. Hier wohnte wahrscheinlich auch der Tübinger Vogt Konrad Breuning selbst. Dafür spricht die Nähe zum Rathaus und zum Marktplatz, außerdem die prächtige Ausstattung mit Malereien aus dem 16. Jahrhundert, die man bei der 1983 abgeschlossenen Sanierung im Inneren entdeckt und wiederhergestellt hat.
Vom Freund zum Feind
Konrad Breuning gilt als die bedeutendste Gestalt der altwürttembergischen Ehrbarkeit im frühen 16. Jahrhundert. Er hatte sich zunächst das Wohlwollen Herzog Ulrichs erworben und ihn bewegt, den Landtag nach Tübingen einzuberufen. In der Folge war er maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt. Bei der Niederschlagung des Armen Konrad spielte Breuning eine wichtige Rolle und trat in Schorndorf als „Chefankläger" gegen die widerständigen Bauern auf. Später fiel Breuning aber selbst in Ungnade und wurde nach schwerer Folter 1517 auf Geheiß Herzog Ulrichs in Stuttgart hingerichtet.