Denkmal Synagogenplatz
Station im Stadtrundgang: Geschichtspfad zum Nationalsozialismus
Gartenstrasse 33
Stele Nr. 1
Auf dem Grundstück des heutigen Wohnhauses in der Gartenstraße 33 stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde. Sie wurde 1882 erbaut und am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht von Tübinger Nationalsozialisten verwüstet und in Brand gesetzt.
Der Synagogenplatz ist heute der zentrale Ort, der über die Geschichte der Tübinger Juden informiert. Zugleich ist er ein Gedenkort für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Seit Anfang der 1990er Jahre findet dort jeweils am 9. November eine Gedenkveranstaltung statt.
Auf der rechten Seite des Grundstücks erinnert das Denkmal Synagogenplatz an die jüdische Geschichte Tübingens. Es wurde im Jahr 2000 errichtet. Der Stahlkubus mit den ausgestanzten Quadraten symbolisiert die zerstörte Synagoge. Die 101 Öffnungen stehen für die Jüdinnen und Juden, die 1933 in Tübingen lebten und in den darauf folgenden Jahren vertrieben und ermordet wurden. Ihrer wird namentlich auf den Tafeln an der Wasserrinne gedacht. Über die Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Tübingen informieren zwei Texttafeln an der Innenseite der großen Stele. Eine weitere Texttafel an der Betonmauer hinter dem Stahlkubus beschreibt den schwierigen Umgang mit dem gesamten Synagogengrundstück von 1938 bis ins Jahr 2000.
Auf der linken Seite befinden sich in der Tiefgarage des Wohnhauses Reste der Grundsteine der Synagoge. Der originale Zugang zur Synagoge ist teilweise noch zu sehen, ebenfalls der schmiedeeiserne Gartenzaun. Seit 2012 weist eine Tafel auf diese Spuren der früheren Synagoge hin.