Von Friedrich Miescher zu Curevac – 150 Jahre Erbgutforschung in Tübingen
In dieser Folge stellt Prof. Dr. Günther Jung gemeinsam mit Prof. Dr. Stephanie Grond die Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit von Mikrobiologie und Organischer Chemie in Tübingen vor.
Das Tübinger Pharmaunternehmen CureVac ist derzeit in aller Munde – kein Wunder, hat Fir-mengründer Ingmar Hoerr doch mit seiner 1999 erschienenen Doktorarbeit die Möglichkeit einer Impfstoff-Entwicklung auf Basis der mRNA entdeckt. Der Grundstein für diese bahnbrechende Forschungsleistung wurde vor 150 Jahren ebenfalls in Tübingen gelegt: Friedrich Miescher gelang es 1869 in seinem biochemischen Labor auf dem Schloss zum ersten Mal, aus den Kernen menschlicher Eiterzellen Nuklein zu isolieren. 1871 veröffentlichte er die neuen Erkenntnisse in seinem Aufsatz „Ueber die chemische Zusammensetzung der Eiterzellen“. Damit gilt er als der Entdecker der DNA.
Prof. Dr. Günther Jung ist ein international renommierter Biochemiker, Doktorvater von Ingmar Hoerr und gebürtiger Tübinger. Prof. Dr. Stephanie Grond ist seine Nachfolgerin am Lehrstuhl für Organische Chemie der Universität Tübingen.