Tierökologische Zielarten- und Maßnahmenkonzept für das Ammertal
Wenn bei Bauvorhaben in die Landschaft eingegriffen wird, gleicht die Verwaltung diese Maßnahmen seit 2011 nach dem städtischen Ökokontokonzept aus. Ein Schwerpunkt liegt aktuell im Ammertal. Hier sind traditionell viele Arten zuhause, deren Bestand jedoch in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist.
Suche nach den Ursachen
Die Verwaltung hat aus diesem Grund das tierökologische Zielarten- und Maßnahmenkonzept (ZAK) erarbeiten lassen. Es
- stellt bestehende Planungen unter tierökologischen Gesichtspunkten auf den Prüfstand,
- zeigt Gefährdungsursachen auf
- leitet daraus veränderte Vorgaben für die weitere Naturschutzarbeit und Landschaftspflege ab
- und ist eine wertvolle Leitlinie für die Verwaltung und die praktische Landschaftspflege der Kommunalen Servicebetriebe (KST).
Zwergschnepfen überwintern wieder
Eine Ursache für den Rückgang der Arten im Ammertal ist laut ZAK die zunehmende Untergliederung der Landschaft mit großen Gehölzen. Besonders betroffen davon sind Brutvögel, die in offenen Landschaften zuhause sind. Hier zeigt das tierökologische Zielarten- und Maßnahmenkonzept erste Erfolge. So überwintern mittlerweile am Wiesbrunnen im westlichen Ammertal wieder Bekassine und zwei bis drei Zwergschnepfen. Durch Entwässerungen und Verbuschung offener Flächen finden Zwergschnepfen in Baden-Württemberg nur noch wenige Überwinterungsmöglichkeiten vor, so dass es landesweit nur noch rund 20 Vögel gibt.
Wo lohnen sich welche Maßnahmen?
Das Konzept zeigt „Suchräume“ oder „Schwerpunktbereiche“, in denen es sich besonders lohnt, Artenschutzmaßnahmen durchzuführen. Hier wird die Verwaltung in den kommenden Jahren gezielt nach sinnvollen Maßnahmen suchen. Die weiteren Maßnahmen werden sich daran orientieren, den Offenlandcharakter der Landschaft wieder herzustellen, neue Gehölzkulissen zu vermeiden und bestehende zu reduzieren.
Typische Maßnahmen
- durchgewachsene Hecken pflegen,
- strukturreiches Grünland fördern,
- temporäre Vernässungsstellen fördern,
- mehrjährige Brachen anlegen,
- Tümpel und Teiche pflegen und ggf. neu anlegen.