Bürgerschaftliches Engagement und politische Partizipation
Ziel: Relevante gesellschaftliche und kommunalpolitische Gremien sind so vielfältig und vielperspektivisch aufgestellt wie die Stadtbevölkerung. Stimmen der nicht wahlberechtigten Einwohner_innen mit Flucht- und Migrationsgeschichte finden kommunalpolitisches Gehör.
Alle Tübingerinnen und Tübinger sollen sich in ihrer Stadt wohlfühlen. Da, wo Menschen wohnen, leben, arbeiten, wo ihre Kinder zur Schule gehen, wo sie sich eine Existenz aufbauen oder wo sie alt werden, sollen sie sich an kommunalpolitischer Willensbildung und Entscheidungsfindung und an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes beteiligen können. Teilhabe am politischen, sozialen und kulturellen kommunalen Leben stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft.
Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung sind wichtige Formen der gesellschaftlichen Teilhabe. Sie machen die Mitgestaltung an der Gesellschaft möglich und bringen unterschiedliche Menschen, die sich für ähnliche Ziele einsetzen, zusammen. Die Würdigung, Wertschätzung und Unterstützung bürgerschaftlich Engagierter und die Entwicklung neuer Formate der Beteiligung, um viele Menschen in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse einzubinden, haben deshalb große Bedeutung.
Die Stadt fördert zudem das politische Engagement von Wahlberechtigten mit Zuwanderungsgeschichte. Die Stadtgesellschaft wird auch durch politische Partizipation, insbesondere durch Wahlen, mitbestimmt. Studien zeigen, dass die Wahlbeteiligung von Deutschen mit Zuwanderungsgeschichte im Vergleich zur wahlberechtigten Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte niedriger ist. Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte sind zudem in politischen und in gesellschaftlich relevanten Gremien wie beispielsweise dem Jugendgemeinderat, dem Stadtseniorenrat oder dem Elternbeirat nicht ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend repräsentiert.