Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger
Personen, die sich besonders um das Gemeinwohl verdient gemacht haben, kann die Universitätsstadt Tübingen das Ehrenbürgerrecht verleihen. Über diese Auszeichnung entscheidet der Gemeinderat mit einfacher Mehrheit.
Tübinger Ehrenbürger_innen
Professor Dr. Michael Bamberg (geb. 1947)
Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Tübingen (UKT) von 1997 bis 2023
ernannt am 27. Oktober 2023
Professor Dr. Bernd Engler (geb. 1957)
Rektor der Universität Tübingen von 2006 bis 2022
ernannt am 17. März 2023
Dr. Ingmar Hoerr (geb. 1968)
Gründer des Unternehmens CureVac und Wegbereiter für die mRNA-Impfstoff-Technologie
ernannt am 19. November 2021
Dr. Götz Adriani (geb. 1940)
Kunsthistoriker und Leiter der Tübinger Kunsthalle von 1971 bis 2005
ernannt am 10. Februar 2012
Dr. Christiane Nüsslein-Volhard (geb. 1942)
Professorin der Molekular-Biologie und Nobelpreisträgerin
ernannt am 1. Dezember 2002
Dr. Eugen Schmid (geb. 1932)
Oberbürgermeister a.D.
ernannt am 15. Dezember 1998
Verstorbene Tübinger Ehrenbürger_innen
Helmut Erbe (1928-2023)
Unternehmer und früherer Geschäftsführer der Erbe Elektromedizin GmbH
ernannt am 29. März 2017
Sr. Carlagnese Nanino (1932-2022)
Ordensschwester und Pionierin der Ganztagesbetreuung von Kindern
ernannt am 8. Februar 2013
Alma Hämmerle geb. Dominik (1924-2016)
Hausfrau und Pionierin der offenen Altenarbeit in Stadt und Kreis
ernannt am 9. Mai 2008
Helmut Calgéer (1922-2010)
Musikpädagoge und Dirigent
ernannt am 19. September 2007
Dr. Dr. h.c. Hans Küng (1928-2021)
Professor der Theologie
ernannt am 1. Dezember 2002
Dr. Dr. h.c. Walter Jens (1923-2013)
Literaturwissenschaftler und Professor der Rhetorik
ernannt am 1. Dezember 2002
Wilhelm Beier (1911-2005)
Geschäftsführer der Kreisliga der Freien Wohlfahrtspflege
ernannt am 15. März 2001
Dr. h.c. mult. Adolf Theis (1933-2013)
Universitätspräsident a.D.
ernannt am 12. Januar 1996
Dr. Dr. h.c. Theodor Eschenburg (1904-1999)
Staatsrat a.D., Professor der Politikwissenschaft
ernannt am 18. Juni 1985
Ludwig Hönle (1920-1993)
Direktor
ernannt am 12. Januar 1985
Erwin Geist (1916-2012)
Gewerkschaftssekretär
ernannt am 12. Januar 1985
Gerhard Rösch (1907-1982)
Fabrikant
ernannt am 7. Mai 1982
Dr. h.c. Kurt Georg Kiesinger (1904-1988)
Bundeskanzler a.D.
ernannt am 6. April 1979
Dr. jur. Dr. phil. h.c. Gebhard Müller (1900-1990)
Präsident a.D. des Bundesverfassungsgerichtes
ernannt am 11. August 1978
Wilhelm Vetter (1900-1977)
Direktor
ernannt am 8. Januar 1977
Dr. Carlo Schmid (1896-1979)
Bundesminister a.D.
ernannt am 8. Januar 1977
Jakob Krauss (1896-1988)
Schneidermeister
ernannt am 8. Januar 1977
Hans Gmelin (1911-1991)*
Oberbürgermeister a.D.
ernannt am 3. Januar 1975, Ehrenbürgerwürde aberkannt am 5. März 2018
Viktor Renner (1899-1969)
Landesminister a.D.
ernannt am 21. Juni 1965
Paula Zundel, geb. Bosch (1890-1974)
Stifterin der Kunsthalle Tübingen
ernannt am 20. September 1961
Dr. Theodor Haering (1884-1964)**
Professor der Philosophie
ernannt am 11. November 1957, Ehrenbürgerwürde aberkannt am 17. Juni 2013
Otto Erbe (1884-1965)
Diplom-Optiker und Fabrikant
ernannt am 11. April 1956
Dr. h.c. Karl Stieler (1864-1960)
Staatssekretär
ernannt am 8. März 1954
Dr. Karl D. Heim (1874-1958)
Professor der Theologie
ernannt am 29. Januar 1954
Paul Löffler (1875-1955)
Eisenbahn-Obersekretär i.R.
ernannt am 27. Oktober 1952
Friedrich Dannenmann (1864-1952)
Bauwerkmeister
ernannt am 27. Oktober 1952
Dr.-Ing. e.h. Paul Schmitthenner (1884-1972)
Architekt
ernannt am 11. Oktober 1952
Adolf Scheef (1874-1944)***
Oberbürgermeister
ernannt am 13. März 1939, Ehrenbürgerwürde aberkannt am 17. Juni 2013
Friedrich Süsser (1871-1951)
Oberlehrer
ernannt am 16. Februar 1937
Anna Bosch (1864-1949)
Lustnauer Bürgerin
ernannt am 14. Februar 1934
Hans Rath (1876-1945)
Stadtamtmann
ernannt am 12. März 1927
Johannes Theurer (1857-1921)
Fabrikant in Weehawken (USA)
ernannt am 12. Juni 1920
Wilhelm Hanselmann (1879-1942)
Kreisamtmann und Verwaltungsaktuar
ernannt am 23. August 1915
Dr. Gustav von Schönberg (1839-1908)
Professor der Staatswissenschaften, Kanzler der Universität
ernannt am 7. Dezember 1907
Johannes Leopold (1840-1906)
Pfarrer in Unterjesingen
ernannt am 27. Mai 1905
Dr. Gustav Gärtner (1820-1884)
Sanitätsrat
ernannt am 1. April 1890
Dr. Viktor von Bruns (1812-1883)
Professor der Medizin und Chirurgie
ernannt am 20. Februar 1868
Aberkannte Ehrenbürgerwürden
* Hans Gmelin war von 1954 bis 1974 Oberbürgermeister von Tübingen. Von 1941 bis 1945 war er Gesandtschaftsrat an der deutschen Gesandtschaft in der Slowakei und Adjutant von Hanns Ludin. Welche Rolle Gmelin im und nach dem Nationalsozialismus spielte, untersuchte der Historiker Niklas Krawinkel im Auftrag des Gemeinderats. Sein Forschungsbericht umfasst rund 500 Seiten und trägt den Titel „Gesandtschaftsrat, Volkstumsreferent und Tübinger Oberbürgermeister. Hans Gmelin (1911-1991)“. Aufgrund seiner Verstrickung in das nationalsozialistische Herrschaftssystem wurde Hans Gmelin die Ehrenbürgerwürde am 5. März 2018 vom Tübinger Gemeinderat aberkannt. Weitere Informationen: www.tuebingen.de/ratsdokumente/vorlage/248/2017.
** Theodor Haering war von 1919 bis 1945 Professor für Philosophie an der Universität Tübingen. Als erklärter Gegner der Weimarer Republik huldigte er schon früh dem nationalsozialistischen Führerkult. Theodor Haering war Angehöriger zahlreicher nationalsozialistischer Organisationen, unter anderem führendes Mitglied des NS-Dozentenbundes. Er sah sich als Hochschullehrer der Ideologie der Nationalsozialisten verpflichtet und verstand Philosophie als „geistige Rassenkunde“. Von 1953 bis 1957 war Theodor Haering Mitglied des Tübinger Gemeinderats und wurde 1957 von diesem zum Ehrenbürger ernannt. Aufgrund seiner Verstrickung in das nationalsozialistische Herrschaftssystem wurde Theodor Haering die Ehrenbürgerwürde am 17. Juni 2013 vom Tübinger Gemeinderat aberkannt.
*** Adolf Scheef war von 1927 bis zu seiner Pensionierung 1939 Oberbürgermeister von Tübingen. Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten übte er sein Amt mit deren Unterstützung weiter aus und betrieb in vielen Fällen deren Politik. 1939 wurde Adolf Scheef vom damaligen, nicht demokratisch gewählten Gemeinderat die Ehrenbürgerschaft verliehen. Der Vorschlag dazu war von NS-Bürgermeister Ernst Weinmann ausgegangen, der 1946 als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt wurde. Aufgrund seiner Verstrickung in das nationalsozialistische Herrschaftssystem wurde Adolf Scheef die Ehrenbürgerwürde am 17. Juni 2013 vom Tübinger Gemeinderat aberkannt.