Luise Greger (1861-1944)
Die Komponistin Luise Greger wurde 1862 in Greifwald geboren und erhielt dort eine musikalische Ausbildung in Klavierspiel und Komposition. Anschließend studierte sie Gesang an der Berliner Musikhochschule. 1888 heiratete sie den Berliner Arzt und Sanitätsrat Dr. Ludwig Greger und zog 1894 mit ihrer Familie nach Kassel. 1911 wurde die Ehe geschieden.
Luise Greger soll nach Angaben von Zeitzeugen eine wunderbare Altstimme gehabt haben. In ihrer prächtigen Kasseler Wohnung veranstaltete sie musikalische Salons, bei denen sie selbst sang und am Flügel spielte. In den folgenden Jahren wurde sie in der deutschen und europäischen Musikwelt bekannt, ihre Lieder wurden von vielen Sängerinnen und Sängern aufgeführt.
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die Komponistin in einem Altenheim in Hofgeismar und wurde kurz vor ihrem Tod in die Landesheilanstalt Kloster Merxhausen gebracht, wo sie im Januar 1944 durch gezielte Unterversorgung ermordet wurde.
Luise Greger komponierte über 100 Lieder, die sie größtenteils im Eigenverlag und teilweise in mehrfachen Auflagen veröffentlichte. Ihre produktivste Schaffensperiode erstreckte sich von den späten 1890er-Jahren bis Anfang der 1930er-Jahre. Am nächsten ist Luise Greger wohl Johannes Brahms, sowohl was die Harmonik anbetrifft als auch die Wahl der Textinhalte. Die Vielfalt des Ausdrucks ihrer Lieder reicht vom hymnischen oder sehnsuchtsvollen Überschwang bis zur volksliedhaften Geste.
Notenausgaben
- Moderne Ausgaben sind im Furore-Verlag erhältlich.
- Einige ältere Ausgaben sind in der Online-Bibliothek IMSLP (Petrucci Music Library) zu finden.