Bis zu 15 Prozent weniger Müll: Tübingen zieht erste Zwischenbilanz zur Verpackungssteuer
Pressemitteilung vom 01.02.2022
Einen Monat nach Einführung der Verpackungssteuer in Tübingen liegen die ersten Zahlen zum Müllaufkommen vor. Rund 30,74 Tonnen Abfall wurden im Januar 2022 über die öffentlichen Mülleimer im gesamten Tübinger Stadtgebiet entsorgt. Das sind zwischen fünf und 15 Prozent weniger als in den Vorjahren: Im Januar 2018 waren es 36,24 Tonnen, im Januar 2019 waren es 32,28 Tonnen, und im Januar 2020 waren es 34,34 Tonnen Müll. Lediglich im Januar 2021 war das Müllaufkommen mit 24,31 Tonnen noch geringer – damals befand sich Deutschland im zweiten Corona-Lockdown. Die Gastronomie war komplett geschlossen, nur wenige Menschen waren unterwegs. Berücksichtigt werden muss allerdings auch, dass 2021 und 2022 praktisch kein Silvestermüll anfiel.
„Die Verpackungssteuer wirkt: Im Vergleich zu vorpandemischen Zeiten hat das Müllaufkommen in unserer Stadt bereits nach einem Monat abgenommen. Insbesondere in der Innenstadt sind manche Mülleimer sichtbar leerer als früher, weil weniger Einwegverpackungen wie Pappbecher, Pommesschalen und Pizzakartons verwendet und weggeworfen werden“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend in den wärmeren Monaten noch verstärkt.“
Seit dem 1. Januar 2022 gilt in Tübingen eine Steuer auf den Verkauf von Einwegverpackungen: Einwegverpackungen und Einweggeschirr werden mit jeweils 50 Cent netto besteuert, für Einwegbesteck beträgt die Steuer 20 Cent netto. Zahlen müssen unter anderem Gaststätten und Restaurants, Cafés und Imbissläden, Bäckereien und Metzgereien, Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen, die Take-away-Gerichte und „Coffee to go“ in nicht wiederverwendbaren Verpackungen verkaufen. In den vergangenen zwei Jahren hat die Stadtverwaltung 93 Tübinger Betriebe, die Mehrweggeschirr eingeführt haben, über ein Förderprogramm finanziell unterstützt.
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