Tübinger Blumenschmuck wird abgebaut – insektenfreundliche Pflanzen kamen gut an
Pressemitteilung vom 18.10.2022
Noch scheint hin und wieder die Sonne, doch der erste Frost steht vor der Tür. Bevor er den städti-schen Blumenschmuck verwelken lässt, bauen die Stadtgärtnerinnen und -gärtner die Blumenkästen und -ampeln im gesamten Stadtgebiet ab. Der Abbau beginnt in dieser Woche in Bebenhausen, Bühl, Hirschau, Kilchberg und Unterjesingen. Danach entfernen die Gärtnerinnen und Gärtner den Pflanzenschmuck in der Innenstadt. Die Blumen auf der Neckarbrücke werden zuletzt abgenommen.
In der Ammergasse war der Blumenschmuck in diesem Jahr im Rahmen eines Pilotprojekts zur Hälfte besonders insektenfreundlich. Die einheimischen Pflanzen dienten Bienen, Hummeln und Schmetter-lingen als Futtermöglichkeit und Lebensraum. Das von der Universitätsstadt Tübingen initiierte Projekt wird im Rahmen zweier Bachelorarbeiten an der Universität Tübingen wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, herauszufinden, ob durch die insektenfreundliche Bepflanzung tatsächlich mehr Insekten an den Blumenkästen vorzufinden sind. Dadurch könnten solche Blumenkästen in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Insekten in Städten leisten. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Die Studierenden haben auch eine Online-Umfrage zum insektenfreundlichen Blumenschmuck konzi-piert. Dabei haben 162 Personen mitgemacht, von denen ein Drittel außerhalb Tübingens lebt. Die deutliche Mehrheit – nämlich 82,5 Prozent der Teilnehmenden – bewertete die Ästhetik der insektenfreundlichen Bepflanzung positiv (15,6 Prozent neutral, 1,9 Prozent negativ). Im Vergleich zum konven-tionellen Blumenschmuck fand etwa die Hälfte die insektenfreundliche Bepflanzung gleich ästhetisch, 36 Prozent der Teilnehmenden fanden die insektenfreundliche Bepflanzung sogar ästhetischer. Der Nutzen des Blumenschmucks für Insekten ist 82 Prozent der Teilnehmenden wichtig. Viele äußerten, dass sie die üppige, konventionelle Bepflanzung zwar ästhetischer finden, jedoch die Insektenfreundlichkeit genauso wichtig oder sogar wichtiger finden.
Rund 300 Blumenkästen und 30 Blumenampeln an Brücken, Geländern und Laternenmasten haben die Innenstadt sowie die Rathäuser in Bebenhausen, Bühl, Hirschau, Kilchberg und Unterjesingen mit farbenfrohen Pflanzen verschönert. Wer wissen möchte, welche Pflanzen die Stadt geschmückt haben, findet die Namen und Standorte auf der städtischen Internetseite. Für 2023 legen die Tübinger Erwerbsgärtnereien gemeinsam mit den Stadtgärtnerinnen und -gärtnern ein neues Pflanz- und Farbkonzept fest.