Anna Schieber (1867-1945)
Tübingen war für Anna Schieber in vielerlei Hinsicht eine Art Zufluchtsstätte. Hierher kam die schwäbische Schriftstellerin im Sommer zum Schreiben. Die „Dichterklause“ Im Rotbad 38 steht jedoch schon längst nicht mehr.
- Geboren 1867 in Esslingen als Tochter einer pietistisch geprägten und kinderreichen Handwerker-Familie
- Arbeitet als Haustochter und ab 1893 als Gehilfin in einer Stuttgarter Kunsthandlung
- Eine schwere Lungenerkrankung bringt eine Wende in ihrem Leben: Während langer Sanatoriumsaufenthalte bildet sie sich weiter und beginnt zu schreiben
- Ihre erste Veröffentlichung „Geschichten für große und kleine Leute“ (1899) wird ein großer Erfolg
- Ihr Werk umfasst mehr als 60 Romane, Balladen, Novellen und Lieder
- Ein Höhepunkt ist der Roman „Alle guten Geister“ (1905), der sie zur meistgelesenen Autorin ihrer Zeit macht
- Gleichzeitig engagiert sie sich in der Jugend- und Volksbildungsarbeit und bewegt sich auch in politischen Kreisen sowie für die politische Bildung von Frauen, 1919 tritt sie in die „Deutsche Demokratische Partei“ ein
- 1936 erhält sie den „Schwäbischen Dichterpreis“ für „Wachstum und Wandlung“
- Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges findet Anna Schieber mit ihrer Partnerin in Tübingen Obdach, wo sie 1945 verstirbt
- Die Schriftstellerin, Demokratin und Feministin liegt auf dem Tübinger Stadtfriedhof begraben