Stauffenbergstraße
Station im Stadtrundgang: Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens
Familie Adolph Bernheim
Adolph Bernheim, Mitinhaber der "Mechanischen Buntweberei Bernheim & Co." in Bronnweiler erwarb 1930 die Villa Stauffenbergstraße 27 auf dem Österberg. Noch im gleichen Jahr zogen die Bernheims mit ihren zwei Kindern nach Tübingen. Einer nachbarschaftlichen und schulischen Integration folgte nach 1933 eine allmähliche Isolation, Ausgrenzung und Diskriminierung.
Emigration
Im Frühjahr 1937 konnte die 14-jährige Doris in einem englischen Internat untergebracht werden. Der ein Jahr jüngere Hans sah sich 1938 gezwungen, in eine private jüdische Schule nach Berlin zu wechseln. Im März 1938 musste die Fabrik in Bronnweiler und im Juli das Tübinger Wohnhaus verkauft werden. Nach einer monatelangen Wartezeit erhielten die Eltern Bernheim und ihr Sohn schließlich im Frühjahr 1939 ihre Ausreisevisa und emigrierten kurz vor Ablauf der Visafrist im Juli in die USA.
Der Hausrat samt Möbel musste zurückgelassen werden. 1940 wurde er im Hamburger Hafen von der Gestapo beschlagnahmt und versteigert. Zudem wurden von 100.000 Reichsmark, die vom Verkauf aus Aktien stammten, gerade mal sechs Prozent, also 6.000 Reichsmark, freigegeben, was 2.406 Dollar entsprach.