Tübingen 1200 bis 1299
1200
Gutleuthaus (Sondersiechenhaus)
Um 1200
In der Hohenstaufenzeit Entwicklung des Städtewesens. Zur Altstadt zwischen Seelhaus- und Lange Gasse ist allmählich eine „Obere“ Stadt (Marktsiedlung?) mit Kirche getreten. Durchgangsstraße („Gemeine“ Straße) vom Schmiedtor bis Neckarbrücke.
1231
29. September: Tübingen erscheint urkundlich erstmals als civita (Stadt): 1247 ein Schultheiß, 1263 das (verlorene) Stadtrecht erwähnt. Neben dem gräflichen Schultheißen oder Vogt ein bürgerlicher. Außerdem zwei, später vier Bürgermeister (Stadtrechner). Um 1445 Schultheißen- und Vogtamt vereinigt, von da an „Vogt“. Dieser seit 1482 „Untervogt“ gegenüber dem neueingeschobenen adeligen „Obervogt“. Außerdem ein Rat von 24 Mitgliedern: 12 davon bilden das Gericht, dessen Rechtssprüche für viele Ortschaften gelten. Königliche Privilegien. Landesherrliche Beamte waren später noch: der Keller (Kameralverwalter) und der Waldvogt (Oberförster oder Forstrat) aus dem Kreis der „Ehrbaren“.
1247
Schultheiß Wenigo von Tübingen. 1261/62. Ältestes Stadtsiegel (siehe Tübinger Chronik Nummer 229, 1931). Gründung des Augustinerklosters durch den Orden. 1464 und 1491 Neubau, Chor 1513, siehe 1513 und 1536. Um 1272: Franziskanerkloster zu den minderen Brüdern, 1476 und 1540 abgebrannt. Vor 1275 (nach 1191) selbständige Pfarrkirche; zu den alten Heiligen Maria und Martin wird (von Pfalzgrafen) St. Georg hinzugefügt. 1283 erstmals ein Kirchenrektor erwähnt, Konrad von Gundelfingen. 1275: Familiennamen Tuwinger, de Tuwingen in Eßlingen und Umgebung.
1280
Großer Brand in der unteren Stadt, 150 Gebäude. (Sindelfinger Chronik: Tuwingia exusta), „Neustadt“. Bauten in der oberen Stadt.
1291
Wiederaufbau der Ödenburg, einer alten Befestigung in den Kämpfen Tübingens und Württembergs gegen Hohenberg (1310 wieder abgegangen). Grundmauern 1903 nachgewiesen. Römische und vorrömische Funde daselbst 1902. Grabungen 1911. Beim Bau eines Feldhäuschens 1921 letzte Grundmauern ausgebrochen.
1292
24. März: Tübingen von den Grafen von Hohenberg berannt. Schultheiß Dietrich, genannt Eßlinger der Lange.
1294
Kloster Bebenhausen erwirbt das Kirchenpatronat und zwei pfalzgräfliche Fronhöfe (in der Münzgasse und am „Österberg“) und hofft schon die ganze Stadt zu bekommen. Vorübergehender Ankauf.
1295
Schultheiß Albert Hailant.