Tübingen 1500 bis 1549
1500 (bis 1620)
Neubau der Jakobskirche (Spitalkirche). Alte, rätselhafte Skulpturwerke belassen.
1501
Tübinger Schützengesellschaft auf dem Schützenfest in Stuttgart vertreten.
1502
Pest. Joh. Reuchlin.
1507
Herzog Ulrich beginnt den Umbau des Schlosses mit dem nordöstlichen Turm, dem 1515 der südöstliche (siehe 1647), später die zwei westlichen folgen.
1508
Hirschauer Steg errichtet. Anlegung des Lindengangs.
1511
Johannes Stöffler (Professor 1511-1531) verfertigt die kunstreiche Uhr im Rathaus.
1511-1516
Buchdrucker Thomas Anshelm.
1512
Erbauung eines neuen Seelhauses; siehe 1702.
1512-18
Melanchthon als Student und Lehrer in Tübingen (wohnt zumeist in der Burs; siehe Tafel am „alten Klinikum“).
1513
Vollendung der neuen Kirche des Augustiner-Klosters, Inschrift gegen den Klosterberg.
1514
8. Juli: Tübinger Vertrag. 18. August: Wegen Beihilfe bei Unterdrückung des Remstaler Aufstandes verleiht Ulrich der Stadt das Hofgericht für alle Zeiten und Erweiterung des Wappens (siehe 1311) durch zwei Arme mit dem württembergischen Hirschhorn. (Über das Schicksal der Fahne siehe Tübinger Blätter 20. Jahrg. Seite 9).
1517
f. Zwei hervorragende Tübinger, Sebastian Breuning und Konrad Breuning, vom Herzog ungerechterweise hingerichtet.
1519
Am 21. April ergibt sich die Stadt und am 25. nach kurzer Belagerung durch Georg v. Frundsberg das Schloss den Feinden Ulrichs. Vergleiche Schandtafel jetzt in der Sammlung des Kunst- und Altertumsvereins.
1523
Steinerner Jörgenbrunnen (Reste vorhanden. 1846 durch den heutigen von Gußeisen ersetzt).
1523-1554
Zeitungsdrucker Ulrich Morhart. Druck slawischer Bücher.
1525 und 1526
Erzherzog Ferdinand weilt mehrmals hier als Herr über Württemberg und beginnt den Neubau des südlichen Schlossflügels.
1530
Teuerung, vergleiche Gedenktafel in der Mühlstraße. Wiedertäufer auf dem Marktplatz verbrannt, zwei Jünglinge und fünf Jungfrauen.
1534
Januar: Das „Universitätshaus" abgebrannt. Mai: Rückkehr Herzog Ulrichs, September: Beginn der Reformation.
1535
Neubau des nördlichen, östlichen und westlichen Flügels des Schlosses. Herzogliche Ordination betrifft das Schulwesen: drei Schulen sollen gehalten werden: 1. die Trivialis (s. z. 1301). 2. das Pädagogium (war mit der Burse verbunden und hörte als solches mit ihr auf). 3. die hohe Schule.
1536
Gründung des evangangelisch-theologischen Stifts mit Beiträgen der württembergischen Ämter, seit 1547 im Augustinerkloster (seit 1806 evangelisch-theologisches Seminar genannt).
1537
ff. Fürstliche Grablege im Chor der Stiftskirche. Eberhard und seine Eltern hier beigesetzt, siehe 1453 und 1496.
1538
Schützenfest.
1540
21. September: 69 Wohnungen zwischen Marktplatz und Kornhaus und das Franziskanerkloster abgebrannt. Von diesem Jahr die älteste Bürgermeisterrechnung vorhanden.
1541
Pest. Der Beerdigungsplatz an der Südseite der Stiftskirche aufgegeben. Das „Toten- und Grufthäusle“ 1587 zur Mädchenschule umgebaut. Friedhof an der Ammer (westlicher Teil des Botanischen Gartens) bis 1829.
Vor 1541
Der Herbstenhof (Waldhäuser Höhe) gegründet; um 1700 abgegangen.
1547
Das Schloss bleibt im Schmalkaldischen Krieg dem Herzog erhalten. Aula nova errichtet.
1548
Meister Simon von Bönnigheim liefert das große Fass um 394 fl. Es enthält 47 Fuder (= 286 württ. Eimer = 850 Hektoliter).