Tübingen 1920 bis 1929
1920
Städtisches Lebensmittelamt. Fortsetzung von städtischen Wohnungsbauten an der Katharinenstraße (mit acht Dreizimmerwohnungen), am Schleifmühleweg (zwölf Zweizimmerwohnungen), Einbau von 26 Wohnungen in städtischen und privaten Gebäuden, von sieben Familienwohnungen in großen Einfamilienhäusern. Jugendamt im städtischen Gebäude Schulstraße Nummer 3 und 5. Uferschutzbauten am Anfang des Flutkanals. Änderung der Universitätsverfassung. Studierende im Sommer 3186, im Winter 2982.
1921
Staatliche Anerkennung des Allgemeinen Studentenausschusses. Neues Postgebäude an der Karlstraße. Kriegerfriedhof mit Kriegerdenkmal, eingeweiht am 30. Oktober. Entwurf von Stadtbaurat Haug. Bildnis von Bildhauer Knecht, München. Neu erwachte Privatbautätigkeit. Erstellung von Heimstätten. Drei Vierfamilienhäuser an der Militär- und Paulinenstraße. Freimachung von neun Familienwohnungen in großen Einfamilienhäusern. Studentenhilfe im Gasthof zum Prinz Karl, später im Gasthof zur Sonne und zum Löwen und im Martinsstift. Erwerbung des Hölderlinhauses (Hölderlinsturm) durch die Stadt und Hölderlinvereinigung. Bauten an der Mathildenstraße. Sommersemester höchste Studentenzahl 3.302, Winter 2.745. Hilfsaktion der Stadt Schaffhausen für Tübinger Arme. Schaffhausen-Straße. Katholische Kirche bekommt neue Chorfenster (sehenswert).
1922
Hydraulische Akkumulierungsanlage des Elektrizitätswerks mit Wasserbehälter beim Kaiser-Wilhelms-Turm. Sauggasanlage beim Neckarkraftwerk. Milchtiefkühlanlage. Weitere Familienwohnungen, drei im Gasthof zum Adler. Studierende im Sommer 3.180, im Winter 2.513.
1923
Orientalisches Seminar (Münzgasse). Urgeschichtliches Forschungsinstitut auf dem Schloss. Das Geographische Institut vom Klinikum auf das Schloss verlegt. Musikwissenschaftliches Institut im Pfleghof. Kinderklinik (Umbau in der Rümelinstraße). Fertigstellung der neuen Haut- und Ohrenklinik. Einrichtung eines Heims für nervöse psychopathische Kinder. Ehrenmal auf der Eberhardshöhe. Forstamt Entringen von Tübingen wieder nach Entringen verlegt. Studierende Sommer 2.925, im Winter 2.179. Die Stadt kauft einen kinematographischen Vorführungsapparat, die Amtskörperschaft den Hanskarle für Oberamtspflege und Oberamtssparkasse. Hermann-Kurz-Tafel (Kronenstraße 11). Reißende Geldentwertung (1 Billion Mark = 1 G. Mark), daher entsetzliche Vermögensverluste. Rettung durch die Rentenmark im November.
1924
Neue Stützmauer und Balustrade an der Stiftskirche. Zwei Sechsfamilienhäuser an der neuen Haußerstraße und an der Kasernen- und Breuningstraße. Vier Familienhäuser an der Paulinenstraße. Altersheim (Umwandlung des zweiten Stockwerks des Bezirkskrankenhauses für 18 bis 20 Personen). Herstellung der Hermann-Kurz-Straße. Elysiumweg. Orientierungstafel für Fremde gegenüber dem Bahnhof. Studierende im Sommer 2.450, im Winter 2.045. Neue Kirchenverfassung. Filiale der Deutschen Bank. Bankgeschäft Rubensdörffer & Co.
1925
Neubau von 57 Wohnungseinheiten, dann sieben vom Staat, eine von der Stadt. Ausbau der Biererstraße. Anlegung von Feldwegen im Feldbereinigungsverfahren am Südhang des westlichen Schlossbergs (Sonnhalde, Rappenberg, Hennental); am Südosthang der Eberhardshöhe (Heuland, Viehwaidle, Thesisklinge). Hauswirtschaftlicher Fortbildungsunterricht. 14 Plakatsäulen und mehrere Plakatfafeln. Planung des Neubaus einer Mädchenrealschule. Schwemmkanalisation durchs Ammertal bis unterhalb Lustnau und oberhalb des Reutlinger Elektrizitätswerks. Studierende im Sommer 2.584, im Winter 2.237. Tübinger Bank. Bankgeschäft Carl Weil & Co. Katholische Kirche bekommt neues Geläute.
1926
Neubau der Kinderklinik. Geschäftshaus des Schwäbischen Albvereins. Erweiterung und Verbesserung der Wasserversorgung. Gegenbehälter in der Grafenhalde mit Hauptleitung. Kleinpflasterung der Wilhelmstraße von der Keplerstraße bis Lustnau. Ausdehnung des Alleenbereichs und Verlegung des Hochwasserschutzdammes durch Anlage des Universitätssportplatzes. Neckarkorrektion oberhalb Tübingens. Weitere Kanalisierung im Universitätsgebiet. Erweiterung des Elektrizitätswerks. Erste Ölmaschine im Werk Grabenstraße. Neu- und Umbau der Hochspannungsschaltanlage. Dannecker’sche Nymphengruppe am Anlagensee. Zahl der Studierenden im Sommer 2.752.
1927
Staatspräsident Bazille zum Besuch von Stadt und Universität in Tübingen. Denkmal für die Gefallenen des früheren Regiments Nummer 180 von Professor Mehl. Reichsaussenminister Dr. Stresemann vor der Studentenschaft. Fußgängersteg über den Neckar beim Universitätssportplatz. Schülerspielplatz. Ausbau der Hermann-Kurz- und Waldhäuser Straße. Kanalisierung der Hechinger Vorstadt und des Johanneswegs. Städtisches Zehnfamilienhaus (Schaffhausenstraße). Baulandumlegung in der Hechinger Vorstadt. 450. Jubiläum der Universität (25. bis 27. Juli). Große Stadtbeleuchtung. Einweihung der Kinderklinik. 450.000 Mark Jubiläumsspende. Einweihung des Universitätssportplatzes. Renovierung des Rittersaales des Schlosses, der Universitätsturnhalle, des Reithauses, der Alten Aula (Fresken im Treppenaufgang von Waldemar Coste, Frankfurt). Professor Dr. Haller: „Die Anfänge der Universität Tübingen“. Oberbürgermeister Haußer: „Tübinger Gemeindeverwaltung“. Festausgabe der „Tübinger Chronik“. Zahl der Studenten im Sommer 3.001. Oberbürgermeister Haußer gestorben (19. Oktober). Landtagsabgeordneter Bezirks-Notar Scheef, Stadtvorstand. 11. Dezember, Amtseinsetzung und Oberbürgermeister 31. Dezember Einweihung der von Stadtbaurat Haug erbauten Wildermuthschule mit Turnhalle (17. Dezember). Wegzug der staatlichen Schutzpolizei. Einführung der Trichinenschau. Anbau an das neue Postgebäude am Bahnhof. Wilhelm Hauff, Gedenktafel an der „Schottei“. Omnibusverkehr Tübingen-Lustnau-Derendingen.
1928
Anschaffung eines weiteren Drehstrom-Gleichstromumformers. Erweiterung der Wasserversorgung. Gegenbehälter in Derendingen. Erstellung der Warmwasserfernleitung II vom Werk Gartenstraße nach der Uhlandstraße. Zweite Ölmaschine mit Halle beim Werk Gartenstraße. Generalleutnant v. Hofacker gestorben. Bisherige Mädchenrealschule in der Münzgasse wird Handelsschule, in das Gebäude auf dem Schulberg kommt die Frauenarbeitsschule. Omnibusverkehr Tübingen-Wankheim. Städtisches Wohnungsneubauprogramm mit 29 Wohnungen. Stadterweiterung im Ammertal. Verbindungsstraße der Keltern- beziehungsweise Rappstraße mit der Herrenberger Straße. Neue Apotheke rechts des Neckars. Bau und Kanalisierung der Fürst-, Albrecht-, Eßlinger und Hügelstraße. Versetzung des Silcherdenkmals vom Aulawäldchen in das obere Ende der Platanenallee. Bau des Wasserkraftwerks oberhalb Tübingens. Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau der Universität. Neue Kühlanlage im Schlachthof. Zahl der Studierenden im Sommersemester 3.300, im Wintersemester 2.947. Überlassung eines Platzes an den Frauenverein für Leibesübungen im Gebiet der neuen Lindenallee. Neues Heim des Tennisklubs in der Wilhelmstraße. Omnibuslinie Tübingen-Hirschau-Wurmlingen-Rottenburg. Tübinger Heimattage. Ausbau des Johannes- und Landwegs. Angliederung des Tübinger Arbeitsamts an das Bezirksarbeitsamt Reutlingen. Verlegung der Sammlung des Kunst- und Altertumsvereins in das Herzogszimmer des Schlosses. Angliederung des Jugendamts an die Amtskörperschaft. Ausbau der Brunnenstraße, Friedrich-Ebert-, Gös-, List-, Perthes- und Jahnstraße, Völkerweg.
1929
Dritte Ölmaschine für das Elektrizitätswerk. Umstellung von Gleichstrom auf Drehstrom im übrigen Gebiet Tübingens. Städtische Wohnungsbauten für 42 Familien in der Schaffhausenstraße. Umbau des Postgebäudes in der Neuen Straße. Außerordentlich strenger Winter. Große Eissprengungen auf dem Neckar. Nachenlandeplatz bei der Wöhrdstraße. Umbau des Schützenhauses zum Wirtschaftsbetrieb. Neckarregulierung oberhalb Tübingens. Reit- und Fahrverein. Burse für Auslanddeutsche an der Brunnenstraße. 100-Jahr-Feier des „Sängerkranzes“. Umbau der Museumswirtschaft. Vortreiben des Anschlusskanals an die Schwemmkanalisation bis zur Neuen Straße. Richtfest des Erweiterungsbau der Universität und der Waschanstalt. Zollernhaus in der Kaiserstraße. Eröffnung des Alexandria-Saals im Archäologischen Institut. Zahl der Studierenden im Sommersemester 4.020, im Wintersemester 3.217. Erweiterung der Tübinger Hütte in der Silvretta. 75jähriges Jubiläum der Oberamtssparkasse.