Tübingen 1994
Januar
28.01.1994
Bei einem Empfang auf dem Rathaus wird Baubürgermeister Klaus Blanke nach 16 Amtsjahren verabschiedet und sein Nachfolger Siegfried Mezger begrüßt.
Februar
23.02.1994
Die „International Making Cities Livable Conference“ in San Francisco verleiht Tübingen den Preis für eine „lebenswerte Stadt“. Damit wird vor allem die Arbeit des langjährigen Tübinger Stadtsanierers Andreas Feldkeller gewürdigt, der den Preis in Vertretung des Oberbürgermeisters entgegennimmt.
24.02.1994
Übergabe des neuen Kindergartens auf dem Herrlesberg (Baukosten rund 3 Millionen DM).
März
09.03.1994
Das Regierungspräsidium verweigert der Stadt wegen Überschuldung die Genehmigung des Haushaltsplanes 1994. Der Gemeinderat kürzt in der Folge die Kreditaufnahmen um 5 Millionen DM.
Abbruch des Gebäudes Bachgasse 29, ehemals ein Kulturdenkmal, für einen Neubau der Sophienpflege.
Mai
02.05.1994
Der Gemeinderat beschließt den Erwerb des Depots (ehemaliges Heeresverpflegungsamt) an der Reutlinger Straße.
Juni
10.06.1994
Übergabe des für 12,7 Millionen DM umgebauten und erweiterten Feuerwehrhauses in der Kelternstraße.
12.06.1994
Europawahl, Ergebnisse: CDU 26,7 Prozent, SPD 26,2 Prozent, Grüne 27,7 Prozent, FDP 6,6 Prozent, REP 3,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,2 Prozent.
Kreistagswahl, Ergebnisse: FWV 26,6 Prozent (17 Sitze), CDU 23,5 Prozent (14 Sitze), SPD 20,2 Prozent (12 Sitze), Grüne 15,1 Prozent (9 Sitze), FL 5,7 Prozent (3 Sitze), FDP 4,3 Prozent (2 Sitze), REP 2,6 Prozent (1 Sitz).
Gemeinderatswahl, Ergebnisse: SPD 20,8 Prozent (13 Sitze), CDU 19,4 Prozent (12 Sitze), AL 19,0 Prozent (11 Sitze), UFW 13,1 Prozent (8 Sitze), FL 10,1 Prozent (6 Sitze), W.U.T 9,2 Prozent (5 Sitze), FDP 5,1 Prozent (3 Sitze), TÜL 3,2 Prozent (1 Sitz).
Juli
Gründung der "Stabsstelle Verwaltungsreform", die unmittelbar dem Oberbürgermeister zugeordnet wird. Damit beginnt der Umbau der Verwaltung zu einem schlanken und effizienten Dienstleistungsunternehmen. Zug um Zug werden die Eigenverantwortlichkeiten der Ämter erweitert und viele Aufgaben in neue Eigenbetriebe der Stadt ausgelagert.
01.07.1994
Werner Spanagel tritt nach 19 Jahren als Leiter des Stadtvermessungsamtes in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Josef Mayer.
August
04.08.1994
Beim Lorettoareal wird ein Fußgängersteg über die B27 errichtet.
29.08.1994
Der Gemeinderat beschließt den Kauf der Hindenburgkaserne, des Lorettoareals und der Französischen Schule für zusammen 13,7 Millionen DM. Damit kommen fast 16 Hektar des ehemaligen Militärareals in den Besitz der Stadt. Die Liegenschaften sollen nach und nach wiederverkauft und der Planungsgewinn zur städtebaulichen Entwicklung der Südstadt verwendet werden.
September
06.09.1994
Wahl Achim Sailers zum Ortsvorsteher von Bühl. Er wird damit Nachfolger von Friedrich Wilhelm Seeliger.
14.09.1994
Bauübergabe im Schloss Hohentübingen. Ende der 15jährigen Sanierung des Gebäudes für rund 43 Millionen Mark. Der marode Treppenabgang von der Eberhardsbrücke zur Platanenallee muss teilweise gesperrt werden, weil das Geld zur Sanierung fehlt. Die Maßnahme gilt als Sinnbild für die Finanznot, in der sich die Stadt befindet.
Oktober
02.10.1994
Beim 1. Tübinger Stadtlauf starten mehr als 650 Läufer vor etwa 6.000 Zuschauer.
16.10.1994
Bei der Bundestagswahl erringt Claus-Peter Grotz (CDU) mit einem Vorsprung von 247 Stimmen vor Herta Däubler-Gmelin (SPD) das Direktmandat. Ergebnisse bei den Zweitstimmen: CDU 37,7 Prozent, SPD 30,9 Prozent, Grüne 13,4 Prozent, FDP 11,2 Prozent.
20.10.1994
Die Tübinger Stadtgärtner schlagen Alarm. Die Platanenallee auf der Neckarinsel sei in ihrem Bestand gefährdet. Sie müsse dringend untersucht und gegebenenfalls saniert werden.
Dezember
15.12.1994
Der Gemeinderat beschließt den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Güllen als Satzung (später umbenannt in Gewerbepark Neckaraue). Die neue vierspurige Bundesstraße 27 zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt wird für den Verkehr freigegeben. Sie ist damit erstmals durchgängig bis Stuttgart befahrbar.
21.12.1994
Universität, Stadt und Land unterzeichnen Energieverbundverträge zum künftigen umweltschonenden Betrieb des Heizkraftwerks in der Brunnenstraße. Dort sollen nach einem Umbau nicht nur Fernwärme, sondern gleichzeitig bis zu 15 Prozent des Tübinger Strombedarfs erzeugt werden.