Tübingen 1996
Januar
01.01.1996
Gründung der Altenhilfe Tübingen (AHT). Sie ist als Eigenbetrieb der Stadt künftig für die städtischen Seniorenheime verantwortlich. Erster Leiter wird (im Juni) Heinrich Kallenberg. Gründung der Stadtbaubetriebe Tübingen (SBT) als Eigenbetrieb der Stadt, der künftig für den Fuhrpark, Bauhof und die Friedhöfe zuständig ist. Erster Leiter wird (im Februar) Werner Friedrich.
12.01.1996
Der ehemalige Universitätspräsident Adolf Theis wird zum Ehrenbürger der Stadt Tübingen ernannt.
31.01.1996
Der Gemeinderat beschließt die Namen für die neuen Straßen im Lorettoareal der Südstadt: Lorettoplatz (benannt nach der Kaserne, beziehungsweise der Lorettohöhe nördlich der französischen Stadt Arras, Frontabschnitt im Ersten Weltkrieg, der sowohl auf deutscher als auch französischer Seite besonders viele Opfer forderte), Ruth-Marx-Straße (jüngstes Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Tübingen), Lilli-Zapf-Straße (Autorin des ersten Buches zur Geschichte der Tübinger Juden), Gölz-Straße (Hildegard und Richard Gölz, Wankheimer Parrersleute, die Juden Schutz und Asyl vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gewährten.
Februar
Das Haus Judengasse 14 – bislang ein Kulturdenkmal - wird abgebrochen.
25.02.1996
Zum ersten Mal seit der Reformation zieht ein Fasnetsumzug durch die Tübinger Altstadt. 20.000 Zuschauer begleiten das Spektakel, das die Rosecker Schlossochsen organisiert haben.
März
12.03.1996
Bundeskanzler Helmut Kohl spricht im Landtagswahlkampf auf dem Marktplatz vor rund 3.000 Zuhörern.
15.03.1996
Einweihung des neuen Jugendhilfezentrums der Sophienpflege (Bachgasse 25-29).
24.03.1996
Bei den Landtagswahlen werden im Wahlkreis 62 Friedhelm Repnik (CDU mit 35,2 Prozent), Gerd Weimer (SPD mit 24,8 Prozent) und Sabine Schlager (Grüne mit 19,3 Prozent) in den Landtag gewählt. Die bisherigen Abgeordneten Dietmar Schöning (FDP) und Karl August Schaal (REP) werden dem Landtag nicht mehr angehören.
April
01.04.1996
Der Gemeinderat beschließt die Abschaffung der unechten Teilortswahl. Damit reduziert sich die Zahl der Gemeinderatsmitglieder von jetzt 59 auf künftig 40. Außerdem beschließt er die Gründung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Mai
06.05.1996
Der Gemeinderat wählt Michael Lucke zum Stadtkämmerer. Er wird damit Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Albrecht Schmid.
27.05.1996
Nach 18 Wochen schließt die Renoir-Ausstellung in der Kunsthalle. Es kamen 420.000 Besucher, die 118.000 Kataloge kauften.
Juni
28.06.1996
Empfang auf dem Rathaus: vor 25 Jahren wurden die Gemeinden Bühl, Hagelloch, Hirschau, Kilchberg, Pfrondorf, Unterjesingen und Weilheim nach Tübingen eingegliedert. 1974 folgte Bebenhausen.
Juli
06.07.1996
Auf dem Platz des ersten Tübinger Gaswerks und des späteren Metropol-Filmtheaters wird ein neues Parkhaus mit 310 Parkplätzen eröffnet. Damit gibt es insgesamt 1.245 Parkhausplätze in Tübingen. Vom neuen Parkhaus führt ein alter eiserner Fußgängersteg hinüber zur Blauen Brücke. Er stammt vom Bahnbetriebswerk an der Rottenburger Straße.
Das Mathildenstift in der Hechinger Straße 20 besteht seit 100 Jahren. Es wurde von der Tübingerin Mathilde Weber begründet. Heute leben dort acht ältere Damen.
22.07.1996
Der Gemeinderat beschließt Grundsätze zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Städte Reutlingen und Tübingen.
September
22.09.1996
Der zweite umbrisch-provenzalische Markt, der Stadtlauf und der verkaufsoffene Sonntag ziehen mehr als 30.000 Besucher in die Stadt.
29.09.1996
Die Jakobusgemeinde bezieht ihr neues Gemeindehaus beim Salzstadel. Es handelt sich um eine umgebaute alte Scheuer.
30.09.1996
Der Gemeinderat beschließt, die defizitäre Markthalle in der Schmiedtorkelter wieder aufzugeben und das Gebäude zum Verkauf auszuschreiben.
Oktober
01.10.1996
Gründung der "Tübinger Kulturstiftung e.V."
19.10.1996
Einweihung der neuen Hauptschule Innenstadt im Schleifmühleweg (Kosten: 19 Millionen DM).
21.10.1996
Der Gemeinderat beschließt die Satzung für den Bebauungsplan Oberer Schnarrenberg. Damit erhält die Universität acht Hektar Land für die Erweiterung des Klinikums. Dem Beschluss ging eine lange kontroverse Diskussion um die Frage vorraus, wie weit der ökologisch wertvolle Steinenberg bebaut werden darf.
November
09.11.1996
Die Museumsgesellschaft feiert ihr 175-jähriges Bestehen.
15.11.1996
Festakt zum 25-jährigen Jubiläum der Kunsthalle.
18.11.1996
Der Gemeinderat beschließt den Verkauf von 461 Wohnungen (und einigen sonstigen Räumen) an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG). Mit dem Erlös von fast 32 Millionen DM soll der städtische Haushalt aufgebessert werden.
21.11.1996
Gründung der Kommunalen Arbeitsförderungs GmbH Reutlingen-Tübingen.
Dezember
03.12.1996
Gedenkveranstaltung für Carlo Schmid (1896-1979) anlässlich seines 100. Geburtstages.
13.12.1996
Am Stadtgraben beginnt der Abriss der Uhlandschule (von 1873) und der Hölderlinschule (von 1882).