Eine jahrhundertealte Glocke
Viel älter als der Bergfriedhof selbst ist die Glocke, die an der Außenfassade der Trauerhalle zu sehen ist. Sie wurde 1763 von Christian Ludwig Neubert in Ludwigsburg gegossen. Die 86 Zentimeter hohe und 400 Kilogramm schwere Glocke erzeugt den Ton b.
Bezug zu Friedrich Schiller
Diese Glocke hat einen engen Bezug zur deutschen Literatur. Denn nur wenige Häuser von der Werkstatt der Familie Neubert entfernt wuchs Friedrich Schiller auf. Gemeinsam mit dem Sohn des Glockengießers ging Schiller in die Lateinschule und besuchte auch das Gießhaus der Familie Neubert. Dieser Schulfreundschaft wird die Inspiration für das von Schiller 1799 veröffentlichte „Lied von der Glocke“ nachgesagt.
Seit 1969 auf dem Bergfriedhof
Bis 1960, also 197 Jahre lang, hing die Glocke in der evangelischen Kirche St. Peter in Dusslingen. 1960 hat sie die Universitätsstadt Tübingen gekauft. In der 1969 eröffneten Aussegnungshalle auf dem Bergfriedhof fand sie eine neue Verwendung. 2008 restaurierte das Spezial-Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen die Glocke: Dort, wo der Klöppel auf den Körper trifft, hatten sich ausgeschlagene Stellen gebildet, die wieder aufgeschweißt wurden.