Tipps für das richtige Heizen
1. Planung
Fragen Sie zunächst nach planungs- und baurechtlichen Einschränkungen in Ihrem Wohngebiet, wie etwa Verwendungsverbote für Brennstoffe, beim Fachbereich Baurecht der Stadtverwaltung Tübingen unter Telefon 07071 204-2401 und 07071 204-2402.
2. Anlage
Lassen Sie sich vor dem Kauf Ihres Ofens und von Zusatzkomponenten vom Schornsteinfeger und vom Fachhändler beraten. Achten Sie auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ für eine umweltfreundliche Anlage. Zudem muss die Anlage von der Bedienung und der Anlagengröße zu Ihrer Anforderung passen. Lassen Sie Ihren Ofen bzw. Kamin vor Inbetriebnahme vom Schornsteinfeger feuerungstechnisch abnehmen, denn ohne Abnahme büßen Sie im Falle eines Brandes Ihren Versicherungsschutz ein.
3. geeignete Brennstoffe
Heizen Sie ausschließlich mit den für den Ofen zugelassenen Brennstoffen (siehe Typenschild und Bedienungsanleitung). Zugelassen laut Bundesimmissionsschutzverordnung sind zur Verbrennung in Haushalten folgende naturbelassene Brennstoffe:
- Ausreichend getrocknetes Scheitholz
- Trockene Hackschnitzel
- Getrocknetes Reisig und Zapfen
- Holzkohle und -Briketts
- Presslinge aus naturbelassenem Holz (Holzbriketts)
Brennholz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung erhalten Sie unter anderem bei den Tübinger Förstern, Telefon 07071 62470.
4. Lagerung
Zu feuchtes Holz verbrennt ineffizient, mit hoher Schadstoffentwicklung und erhöht die Hausbrandgefahr durch Ablagerungen im Abgasweg. Eine ausreichende Trocknung erhalten Sie je nach Holzart und –form bei richtiger Lagerung in der Regel nach einer ein- bis dreijährigen Lagerzeit. Lagern Sie Holz nie direkt auf dem Erdreich und schützen Sie es vor Regen. Gespaltenes Holz trocknet übrigens schnell und brennt besser ab.
5. ungeeignete Brennstoffe
Verbrennen Sie niemals Abfälle oder Papier. Wenn Sie Kunststoffe, kunststoffbeschichtete Platten, behandeltes oder beschichtetes Holz, Altpapier und Papierbriketts etc. in Brand setzen, können giftige blausäure-, salzsäure- oder schwermetallhaltige Gase und Dämpfe entstehen. Diese Stoffe verunreinigen nicht nur sehr stark die Umwelt, sondern zersetzen auch die Innenwände der Schornsteine.
6. Betriebszeiten
Stimmen Sie die Anheizzeiten möglichst mit der Nachbarschaft ab. Damit vermeiden Sie Ärger, insbesondere mit jenen Nachbarn, die keine derartigen Heizungen betreiben und sich darüber beschweren, dass sie keine Gelegenheit haben, zu lüften. Generell empfehlen wir, vormittags zwischen 8 und 12 Uhr sowie abends nach 20 Uhr Kamine und Öfen nicht mehr anzuheizen. Offene Kamine und Kaminöfen dürfen nach der Kleinfeuerungsanlagenverordnung übrigens nur gelegentlich betrieben werden.
7. Anheizen
Beim Anheizen ist es sehr wichtig, dass schnell hohe Temperaturen erreicht werden. Das Anzünden von oben hat sich dabei als besonders geeignet herausgestellt. Verwenden Sie kleine, trockene Anzündhölzer (Kiefer oder Fichte) oder zugelassene Anzünder. Öffnen Sie die Anheizklappe und den Verbrennungsluftschieber unter dem Rost. Sie erzeugen dadurch schnell eine vollständige Verbrennung mit einem ausreichenden Kaminzug. Erst wenn sich eine Glut gebildet hat, Brennholz nachlegen.
8. Nachlegen
Legen Sie nicht zuviel Brennstoff auf einmal nach, damit die Flammen nicht ersticken. Während des Abbrennens mit langer, leuchtender gelb-roter Flamme muss ausreichend Luft zugeführt werden, damit kein Schwelbrand entstehen kann, bzw. schädliche Ruß- und Pechbildungen weitmöglichst gemindert werden. Passen Sie die Holzmasse immer dem jeweiligen Wärmebedarf an. Sinnvoll ist, öfters kleine Mengen aufzulegen und diese ganz ausbrennen zu lassen.
9. Drosseln der Luftzufuhr
Drosseln Sie die Luftzufuhr erst, wenn die Verbrennung des Glutstockes beginnt. Dieser Vorgang ist an kurzen, blau durchscheinenden Flammen zu erkennen, die kaum zur Rußbildung neigen. Kehren Sie unverbrannte Holzstücke in die Glut, damit sie bei hohen Temperaturen verbrennen.
10. Ascheentsorgung
Entfernen Sie Ruß und Asche regelmäßig aus der Feuerstätte. Sie verbessern dadurch die Luftverteilung und die Wärmeübertragung. Diese zum Teil belasteten Abfälle gehören jedoch nicht in den Garten oder die Biotonne, sondern in den Restmüll.
11. Eigenkontrolle
Schauen Sie sich regelmäßig den Feuerraum, das Abbrandverhalten und die Abgasfahne Ihrer Holzheizung über dem Schornstein an. Sehen Sie starke Ablagerungen im Ofenraum, benötigt der Kessel wahrscheinlich eine zusätzliche Reinigung oder Wartung.
12. Inspektion vom Fachmann
Beim Auto eine Selbstverständlichkeit, bei Holzfeuerungsanlagen nicht immer üblich: die regelmäßige Wartung und Inspektion durch den Fachmann. Spätestens bevor die Heizperiode beginnt, sollten Sie Ihre Feuerungsanlage gründlich von einem Fachbetrieb inspizieren lassen.