2019
5. Oktober 2019
Öffentliche Fachtagung „Zukunft braucht Erinnerung“
Mehrere Teilnehmende berichten vom Projekt „Queer durch Tübingen“: Artur Reinhard stellt Disziplinarakten aus dem Universitätsarchiv Tübingen vor, Julia Noah Munier berichtet über Tübinger Akteure in den Liberalisierungsdebatten der 1960er-Jahre, und Karl-Heinz Steinle erläutert das Forschungsprojekt in der Abschlussdiskussion. Die Fachtagung des Fachverbands Homosexualität und Geschichte fand im Lern- und Gedenkort Hotel Silber in Stuttgart statt. Der ausführliche Tagungsbericht von Ralf Bogen und Eckard Prinz wurde im Dezember 2019 auf www.der-liebe-wegen.org veröffentlicht.
Oktober 2019
Interview mit Udo Rauch
Campus TV/Festival TV nimmt im Stadtarchiv Tübingen ein Interview für die Französischen Filmtage auf. Schwerpunktthema ist unter anderem LSBTTIQ.
9. September 2019
Stadtführung „Le(s)ben in Tübingen“
Im Rahmen von „Kennen Sie Tübingen?“ findet die Stadtführung „Le(s)ben in Tübingen“ statt. Bea Dörr, Ilona Scheidle, Heidi Niethammer und Ella Detscher vom Tübinger baf (Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württemberg) führen durch die Stadt und lassen den Rundgang in den Räumen des baf in der Rümelinstraße ausklingen. Am 11. September 2019 berichtet Hannah Möller im Schwäbischen Tagblatt dazu. Der Bericht trägt den Titel: „Noch viel Forschung nötig. Kennen Sie Tübingen? Vier Frauen vom Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte stellten bei der Stadtführung Tübinger Lesben vor“.
25. Juli 2019
Bericht im SWR-Fernsehen
In der Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ auf SWR berichtet Annika Jahn über Schwulenverfolgung in Baden-Württemberg. Sie erzählt von Helmut Kress, der 1961 in Tübingen nach §175 verurteilt wurde, von Friedemann Rinke, Kurator der Dauerausstellung des Lern- und Gedenkortes Hotel Silber in Stuttgart, und von Karl-Heinz Steinle, dem Helmut Kress 2016 zum ersten Mal seine Geschichte erzählt hat.
28. Juni 2019
Erinnerung an den Stonewall-Aufstand
Que(e)r durch Tübingen haben Studierende des Evangelischen Stifts eine Leine mit regenbogenbunter Wäsche gespannt. Sie erinnern damit an den Stonewall-Aufstand 1969 in New York und bringen damit ihre Solidarität mit queeren Menschen zum Ausdruck. An dieses Ereignis wird jedes Jahr weltweit mit dem Christopher Street Day (CSD) erinnert. Auch 50 Jahre nach Stonewall ist der Umgang mit homosexuellen Menschen ein kontrovers diskutiertes Thema – nicht nur in der Evangelischen Landeskirche.
26. Juni 2019
Eröffnung der Wanderausstellung von Karl-Heinz Steinle
Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha eröffnet die Wanderausstellung „Sie machen Geschichte: Lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle, queere Menschen in Baden-Württemberg“ von Karl-Heinz Steinle, die im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration entstand. Die Eröffnung fand anlässlich des Empfangs der Landesregierung Baden-Württemberg zum Christopher Street Day statt. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über die Geschichte von LSBTTIQ und stellt neun Biografien von Lesben, Schwulen und Trans* mit Bezug ins heutige Baden-Württemberg vor. Unter ihnen sind die Biografien der (zeitweise) Tübingerinnen und Tübinger Monika Barz, Helmut Kress und Herta Leistner. Die Wanderausstellung ist kostenlos ausleihbar und kann auf der Internetseite des Ministeriums für Soziales und Integration eingesehen werden.
11. Juni 2019
25. Jahrestag der Abschaffung von §175
Der Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuchs stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Bei Berichten über den 25. Jahrestag seiner Abschaffung greifen verschiedene Medien auf die Recherchen des Forschungsprojekts „Queer durch Tübingen“ zurück:
- SWR-Fernsehen: In der Abendschau berichtet Korbinian Much über Repressionen und Verfolgung von schwulen Baden-Württembergern und stellt als Beispiel die Geschichte des Tübingers Helmut Kress vor. Man kann Kress unter anderem bei der Sichtung seiner Personalakte im Stadtarchiv Tübingen sehen. Diese wird ihm vom Tübinger Stadtarchivar Udo Rauch vorgelegt, der sie nach der Veröffentlichung eines Interviews mit Helmut Kress im Oktober 2016 dort entdeckt hatte. Helmut Kress wusste nicht, aufgrund welcher Hinweise er 1961 an seinem Arbeitsplatz im Technischen Rathaus verhaftet worden war. Aus der Personalakte geht hervor, dass eine Anzeige seines Vorgesetzten, des damaligen Oberbürgermeisters Hans Gmelin (1911-1991), zu seiner Verhaftung und späteren Verurteilung nach §175 führte.
- SWR-Radio: In der Sendung „SWR aktuell“ führt Anja Rieck ein Telefoninterview mit Karl-Heinz Steinle über die Rolle der Oral History bei der Sichtbarmachung und Aufarbeitung der Geschichte von LSBTTIQ. Als Beispiele werden die Interviews mit der Zeitzeugin Herta Leistner und dem Zeitzeugen Helmut Kress genannt.
- Berliner Morgenpost: Martin Nejbezchleba berichtet in seinem Artikel „Verbotene Liebe“ auch über die Geschichte des Tübingers Helmut Kress.
4. Juni 2019
Vortrag von Graham Willet aus Melbourne
Im Rahmen der Reihe „Auf Zeitreise mit dem Stadtarchiv“ hält Graham Willet aus dem australischen Melbourne im Ratssaal des Tübinger Rathauses den Vortrag „Professor Alfred Gottschalk (1894-1973): Ein Skandal in Australien und seine Auswirkungen bis Tübingen“. Auf dessen Geschichte gestoßen war Graham Willet über einen Zufallsfund während seiner Recherchen im Australischen Staatsarchiv in Canberra. Am 23. Mai 2019 berichtet Dorothee Hermann im Schwäbischen Tagblatt unter dem Titel „Ein Mann mit einem Geheimnis“ über den Vortrag.
21. Mai 2019
Vortrag von Karl-Heinz Steinle
Im Rahmen der Reihe „Auf Zeitreise mit dem Stadtarchiv“ stellt Karl-Heinz Steinle im Ratssaal des Tübinger Rathauses das Forschungsprojekt „Queer durch Tübingen – LSBTTIQ in Tübingen und Region vom Mittelalter bis heute“ vor. Dabei nennt er unter anderem Personen, deren Biografien erforscht wurden oder noch weiter erforscht werden sollen: Maren Kroymann, Herta Leistner, Helmut Kress und die Unternehmerin Charlotte C. Am 23. Mai 2019 berichtet Dorothee Hermann im Schwäbischen Tagblatt unter dem Titel „Freiräume statt Zwangs-Outing“ über den Vortrag.
Mai 2019
Beitrag in der Straßenzeitung „trottwar“
In der Mai-Ausgabe der in Stuttgart erscheinenden Straßenzeitung für den Südwesten „trottwar“ berichtet Sonja Löw in ihrem Beitrag „Queeres Leben im Wandel der Zeit“ über das Forschungsprojekt „Queer durch Tübingen“.
März 2019
Bachelorarbeit zu Disziplinarmaßnahmen der Universität Tübingen
Artur Reinhard reicht seine Bachelorarbeit „Die Lebenswelt Homosexueller in Tübingen: Die Universität Tübingen als Akteur“. bei Dr. Henning Tümmers am Seminar für Zeitgeschichte des Fachbereichs Geschichtswissenschaften der Philosophischen Fakultät ein. Darin befasst er sich mit Disziplinarmaßnahmen der Universität Tübingen gegen Studenten, die zuvor wegen Vergehen nach §175 verurteilt worden waren. Die Disziplinarverfahren hatte Karl-Heinz Steinle im Zuge der Recherchen für das Forschungsprojekt „Queer durch Tübingen“ im Universitätsarchiv Tübingen entdeckt.
27. Januar 2019
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus der Stadt Heidelberg
Im Rathaus Heidelberg findet die offizielle Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Es sprechen Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und der Grünen-Politiker Volker Beck. An der Podiumsdiskussion nehmen die Zeitzeugen Helmut Kress aus Tübingen und Klaus Schirdewahn aus Mannheim sowie die Historikerin Claudia Weinschenk aus Stuttgart teil. Am 28. Januar 2019 berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung unter dem Titel „Für Homosexuelle gab es keine Stunde Null“ darüber.
25. Januar 2019
Nachruf auf Rainer Willnauer (1939-2018)
Unter dem Titel „Ein Hauch von Schwabing und St. Pauli“ erscheint der von Karl-Heinz Steinle verfasste Nachruf auf Rainer Willnauer im Schwäbischen Tagblatt. Rainer Willnauer, der am 13. November 2018 überraschend verstarb, war im Oktober 2017 im Auftrag des Stadtarchivs für das Forschungsprojekt „Queer durch Tübingen“ interviewt worden. Er war der Besitzer der legendären Lokale „Palette“ und „Pub 13“.