Orte des Gedenkens
Orte des Gedenkens, Erinnerungsorte sind für das Zusammenleben in einer Kommune von großer Bedeutung. Viele Menschen verbinden etwas mit ihnen und nehmen sie als identitätsstiftend für ihr Bewusstsein als Bürger_innen Tübingens wahr. Erinnerungsorte – nicht zuletzt auch schwierige, negativ besetzte – sind „Kristallisationspunkte kollektiver Erinnerung und Identität“ (wie es in der Geschichtswissenschaft formuliert wurde). Dabei handelt es sich aber nicht zwangsläufig um authentische, geografische oder materielle Orte: Auch historische Ereignisse und Situationen – auch solche aus der jüngsten Vergangenheit – oder Institutionen können ein solcher „Ort des Gedenkens“ sein.
An und mit Erinnerungsorten wird pädagogische Vermittlungs- und Versöhnungsarbeit geleistet, Aufklärungsarbeit im Sinne von Demokratieförderung. Auch in Tübingen haben sie dort ihre Funktion, wo es gilt, wachsam zu sein und gegen Ausgrenzung, Rassismus und unsere – auch kommunale – Demokratie gefährdende Tendenzen wie für Toleranz, Menschenrechte und Zivilcourage zu kämpfen. Nicht nur die Stadtverwaltung widmet sich in Tübingen dieser Aufgabe; auch verschiedene Institutionen der Zivilgesellschaft engagieren sich. In Tübingen gibt es zahlreiche solcher Orte, von Gedenktafeln in der Stadt über authentische Orte wie den Synagogenplatz oder den Jüdischen Friedhof Wankheim bis hin zu partizipativen „Orten“ wie dem „Room of Memories“ im Stadtmuseum.